Arme Löwen: Ausgesperrt nach Heurigem
Grüße vom 20. Juli - lesen Sie hier in chronologischer Reihenfolge die Grüße der AZ-Reporter:
Löwen-Reporter Marco Plein schrieb um 8:16 Uhr:
Guten Morgen! War echt nett gestern Abend hier um die Ecke im Heurigen. Das ein oder andere Gläschen hat man getrunken, dazu gab's ne feine Brotzeit. Die gesamte Mannschaft war ja eingeladen, dazu die Reporter, Präsident Schneider und Geschäftsführer Schäfer waren natürlich auch dabei. Ich habe mir am Anfang mal mit dem ersten Gang zum Buffett ein bisschen Zeit gelassen, naja und nachdem alle Profis einmal zum Essenfassen angetreten waren, ja gut, da blieb natürlich nicht mehr viel übrig.
Aber es wurde immer wieder nachgefüllt, die Leute vom SC Neusiedl haben sich wirklich große Mühe gegeben, das war wirklich toll. Was dann ganz lustig: Als wir zurückkamen, nicht sonderlich spät, ich schätzte mal gegen elf Uhr in etwa, waren die Türen beim Mannschaftshotel der Löwen schon dicht. Keiner kam rein. Weil auch keiner einen Schlüssel einstecken hatte.
Also, was machte man jetzt? Es wurde überlegt und gegrübelt. Aber schon nach ein paar Sekunden stapfte Präsident Schneider ein paar Meter zur Seite, rief seine Frau Gypsy an, und die ließ zwar nicht ihr Haar herunter, sondern warf einen Schlüssel aus dem Fenster - so wird's gemacht!
So, was gibt's sonst noch? Ist ja schon der drittletzte Tag hier unten. Am Sonntagabend nach dem Spiel in Ungarn geht's nach Hause. Die Mannschaft fährt am Montag nach dem Frühstück. Am Mittwoch spielen sie ja schon wieder - und zwar in Rottach gegen Gladbach. Die haben ja jetzt fast 35 Mille in die neue Mannschaft gepumpt. Das könnte also interessant werden, da biste sicherlich mal dabei, nicht wahr? Später mehr. Grüße
Bayern-Reporter Filippo Cataldo schrieb um 10.10 Uhr:
Guten Morgen,
Ach, wie schön! Mannschaft, Trainer, Betreuer, Bosse und Reporter gemeinsam beim Heurigen! Das wäre hier natürlich undenkbar. Wir waren gestern Abend auch zum Essen eingeladen - allerdings waren wir unter uns. Also: Reporter, Bayern-Presseteam und die Leute von Ingarda-Trentino. Nett war's, zu essen gab es allerlei Variationen gedünsteten Seefischs. Gesünder gehts wohl nicht.
Die Spieler hatten ja gestern ihren freien Nachmittag, viel unternommen haben sie offenbar nicht. Daniel van Buyten wurde dabei beobachtet, wie er von seinem Zimmer aus (er wohnt ganz oben im Lido Palace) seinen Kindern zugewunken hat, die zu Besuch waren. Ich habe in der Altstadt Tiger Gerland getroffen, der dort ein paar Geschenke für seine Lieben gekauft hat. Überhaupt ist der Tiger ein guter Typ.Wenn's ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Er ist Trainer und Maskottchen zugleich. Wenn er am Ende des Trainings immer mit den jüngsten Spielern in den Kreis geht und den Bälle hochhält, könnte ich ihn jedes Mal umarmen vor Rührung.
Ansonsten steigt hier heute Abend das große Spiel gegen Napoli. Päsident de Laurentiis, ein Produzent seichter TV-Produktionen, hat angekündigt, dass die biancocelesti am Ende der Saison gerne Meister sein würden. Die Leute hier im Stadio Comunale sind schon ganz aufgeregt - und haben kurzerhand die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Statt Glasflaschen gibt es im Reporter-Zelt nur noch Plastikflaschen und selbst holen kann man sie sich auch nicht mehr aus dem Kühlschrank - sie müssen persönlich ausgehändigt werden, und, vor allem, muss der Deckel abgemacht werden. Italia...
Bis später! Filippo
Löwen-Reporter Marco Plein schrieb um 16:22 Uhr:
Ti Saluto! Na, Köfferchen schon gepackt? Hier im Burgenland ist es heute leider nicht mehr so einladend. Es regnet den halben Tag. Aber gut, zum Arbeiten ist das ja gar nicht so schlecht. Ich habe mich im Hotel mal in ein internetsicheres Eckchen verzogen, die Ledercouches hier sind zwar gewöhnungsbedürftig, aber gut, passt schon. Was etwas fies ist: Sie haben hier nen Radiosender laufen, der einen mit hinterhältigen Achtzigern beschallt - wenn man davon einmal gefangen wurde, naja, dann kommste nicht mehr raus. Kennste ja, ne?
Ich bin gespannt, ob es der Kollege Kellner heute auf seine zehn Latte Macchiato (Macchiati? Macchioatos?) schafft, die Sache ist nämlich durchaus interessant. Er selbst findet, dass er einfach nur gerne viel Kaffee mit aufgeschäumter Milch konsumiert, ich hingegen bin der Meinung, dass an dem Wahnsinnskonsum eine unentdeckte Sucht schuld ist. Heute Morgen beim Frühstück hatte er schon lässig vier Gläser weggemacht, serviert hat sie übrigens ein Kellner, der ein überragendes Gui-Vallori-Double abgibt.
Eventuell geht hier morgen doch noch ein Fußballspielchen zusammen, vielleicht wird auch noch mal der Tennisschläger geschwungen. Abwarten. Ach so: Heute Mittag ein langes Interview mit Moritz Volz geführt. Die meisten Fußballer fassen sich bei ihren Antworten ja eher kurz, bei ihm ist das nicht der Fall. Es war echt nett, und er sagt, es gibt einen Löwen, "wenn der mein Buch liest, das wäre eine große Ehre". Wer das ist, erfährst du dann beim Lugana. Adios!
Bayern-Reporter Filippo Cataldo schrieb um 18.55 Uhr:
Buona sera, meine letzten Grüße kommen aus dem Stadion. Nach dem Spiel werde ich hier meine Heimreise antreten. Hier in Arco steht es gerade 1:0, Alaba hat ein richtig schönes Tor gemacht.
Sag dem Kellner, dass er auf Espresso umsteigen soll. Latte macchiato trinken in Italien nur Kinder. Der Plural ist übrigens macchiati...Oh, Napoli macht das 1:1. Ich muss aufhören. Wir sehen uns in München!
Grüße! Filippo
1860-Reporter Marco Plein schrieb um 22.02 Uhr:
Dann mal gute Fahrt! Wir schauen hier noch mal um die Ecke bei dieser Party vorbei, mal sehen, was da so los ist. Die Löwen haben gerade 5:0 gegen Neusiedl gewonnen. Das Spiel war aber eher mau, die Tore gab's erst am Ende. Ganz nett sind diese Pressekonferenzen nach dem Spiel in der kleinen Vip-Kabine. Man muss den Gastgebern aus Neusiedl ein Kompliment machen, sie kümmern sich hervorragend um die Organisation - als Reporter ist einem das manchmal unangenehm, mir geht's jedenfalls so. Morgen wird hier wieder zwei Mal trainiert, abends gibt's dann das Fanfest mit Freibier für die Fans. In diesem Sinne, viele Grüße!
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