Am Montag kauft sich Ismaik den TSV 1860

Nach langem Hickhack erhöht der jordanische Unternehmer seine Investition um fünf Millionen und stimmt dem Kooperationsvertrag zu. Auch Schwarzer will einlenken.
Filippo Cataldo, Marco Plein |
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Der jordanische Multimillionär Hasan Ismaik (r) investiert in den TSV 1860 München. Auch Schwarzer will nun einlenken.
Rauchensteiner/ho Der jordanische Multimillionär Hasan Ismaik (r) investiert in den TSV 1860 München. Auch Schwarzer will nun einlenken.

Nach langem Hickhack erhöht der jordanische Unternehmer seine Investition um fünf Millionen und stimmt dem Kooperationsvertrag zu. Und auch Altgläubiger Schwarzer will einlenken.

München - Dieter Schneider lacht kurz auf, als er die SMS liest, die er gerade bekommen hat. „Gratulation an den größten Retter aller Zeiten. Du machst mich glücklich”, liest er vor. In seiner Stimme liegt eine Mischung aus Koketterie und Verwunderung.

Tatsächlich kann Schneider sich bald wirklich als Retter der Löwen feiern lassen. Mittwochmorgen um zwei Uhr teilte Hasan Ismaik Schneider mit, dem nochmals geänderten Kooperationsvertrag mit 1860 wirklich zustimmen zu wollen, gegen Mittag einigte man sich über die letzten Modalitäten. „Unser Investor hat dem Kooperationsvertrag zugestimmt”, bestätigte auch Schneider.

Am Montag will Ismaik nach AZ-Informationen – sollte er sich bis dahin wie erwartet mit dem aktuellen 1860-Vermarkter IMG einigen – nach München fliegen, um die Papiere persönlich zu unterschreiben.

Schneider muss nach dem Telefonat mit dem jordanischen Geschäftsmann, der derzeit in seinem Hauptwohnsitz in Abu Dhabi weilt und der AZ mitteilen ließ, sich sehr über die jetzt vollzogene Einigung zu freuen, eine tonnenschwere Last von den schmalen Schultern gefallen sein. Denn obwohl die DFL dem Vertrag in seinen Grundzügen bereits vergangene Woche zugestimmt hatte (AZ berichtete), drohte die künftige Partnerschaft des TSV 1860 mit dem arabischen Investor in den letzten Tagen doch noch zu scheitern. Nach AZ-Informationen war die 1860-Finanzführung bei der Berechnung des Wirtschaftsplanes für die kommende Saison von falschen Annahmen ausgegangen; plötzlich hatte sich so ein Finanzloch von einem mittleren einstelligen Millionenbetrag aufgetan, von dem Ismaik – und wohl auch Klubchef Schneider – erst Mitte letzter Woche erfuhren. Ismaik stimmte nun zu, den neu aufgetauchten Fehlbetrag ebenfalls zu übernehmen.

Sein Engagement bei 1860 dürfte demnach von 13 auf eine Summe zwischen 18 und 20 Millionen Euro steigen. Die Löwen wären danach schuldenfrei – und könnten sich in den kommenden Jahren endgültig konsolidieren. Zusätzlich möchte Ismaik noch Investitionen von mittelfristig 20 bis 30 Millionen Euro für Spieler und Infrastruktur tätigen, die allerdings erst ab 2012 fließen sollen.

Wie auch immer: Gegenwärtig steht der finanziellen Rettung der Löwen somit nur noch die finale Lizenzerteilung durch die DFL im Weg. Der Berliner Gläubiger Nicolai Schwarzer hat zwar dem notwendigen Teilforderungsverzicht noch immer nicht zugestimmt, doch sein Wort, eine Rettung nicht zu Fall bringen zu wollen, steht. Auch die Einigung mit der IMG, die Ismaik am liebsten ausbezahlen möchte, darf erwartet werden. „Wir machen hier die Frontarbeit”, so Schneider, „Ismaik und die IMG klären dann dann die Details.”

Bis Mittwoch, 1. Juni, müssen die Löwen alle Lizenzierungsunterlagen und die vom Ligaverband zuletzt für die endgültige Lizensierung geforderten Nachweise über die Auflagen an die DFL geschickt haben. Danach geht es Schlag auf Schlag: Am Freitag wird der Liga-Ausschuss tagen und darüber entscheiden, ob dem TSV 1860 die Lizenz für die kommende Spielzeit erteilt werden kann. Am Montag, den 6. Juni, erwartet Coach Reiner Maurer seine Spieler schon zum ersten Training für die kommende Saison.

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