Alexander Ignjovski: " Ich will doch einfach nur hier bleiben“
MÜNCHEN - Er will nicht gehen, aber die Löwen werden Alexander Ignjovski nach dem verlorenen Catering-Prozess kaum mehr halten können. Dem Nachwuchsmann liegen Angebote aus Italien und der Bundesliga vor.
Alexander Ignjovski wirkt ratlos. Er zuckt mit den Schultern, presst die Zähne auf die Lippen und weiß nicht so recht, was er eigentlich sagen soll. Seit Tagen schon wird gemutmaßt, dass der junge Serbe die Sechzger sehr bald schon verlassen könnte. Und all das macht ihm gehörig zu schaffen. „Ich will doch einfach nur hier bleiben“, betont der 19-Jährige. Immer und immer wieder sagt er das. „Ich mag die Stadt, ich mag den Verein, ich mag das Land, es ist alles perfekt hier für mich“.
Er sagt auch: „Es ist mein Wunsch, dass hier weiterspiele.“ Doch er sieht dabei nicht glücklich aus. Als wisse er schon, was auf ihn zukommt. „Wahrscheinlich wird das passieren, was am besten für den Verein ist. Ich weiß aber auch nicht mehr.“
Löwen-Trainer Reiner Maurer würde den quirligen Mittelfeldarbeiter am liebsten an der Grünwalder Straße festketten, so sehr lobt er den von OFK Belgrad ausgeliehenen Nachwuchsmann: „Er verkörpert meine Spielweise perfekt mit seiner aggressiven Art. Ich sehe in ihm einen absoluten Leistungsträger.“ Trotzdem weiß Maurer, dass Ignjovski, dem Angebote aus Italien und von deutschen Erstligisten vorliegen sollen, spätestens nach dem verlorenen Catering-Prozess nicht mehr zu halten sein dürfte.
„Das ist bitter für uns“, gesteht der Löwen-Coach, der nach drei Trainingswochen immer mehr zu spüren bekommt, wie schwer die Aufgabe für ihn ist.
Ignjovski, dem jedes einzelne Wort zu seinem möglichen Abgang schwerfällt, möchte sich nicht noch einmal an ein neues Land gewöhnen müssen. „Wenn ich schon nicht hierbleiben kann, dann will ich weiter in Deutschland bleiben“, sagt er. Aber auch das wäre für ihn wohl nur ein schwacher Trost.
Marco Plein
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