60.000 gegen Nürnberg: Volles Haus, pure Freude
München - Es ist acht Jahre her, dass die Allianz Arena bei einem Ligaspiel des TSV 1860 ausverkauft war. Am 16. März 2007 war damals der FC Augsburg zu Gast – und gewann 3:0. Am Sonntag spielen die Löwen nun erstmals wieder vor vollem Haus. Gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 15.30 Uhr auf sky) sind knapp 60 000 Tickets verkauft. An den Tageskassen wird es nur noch Restkarten geben.
Abstiegskampf der Löwen: 60 000 für Sechzig
Alle wollen dabei sein, wenn es für 1860 um alles geht: den Verbleib in Liga zwei. Die Arena in weiß-blau beim, aus Löwensicht hoffentlich nicht letzten, bayrisch-fränkischen Derby. „Ein volles Haus“, sagte Torsten Fröhling, der trotz der prekären Lage um Zuversicht bemüht ist, „das ist pure Freude. Das will jeder Spieler mal erleben. Da muss gleich der Funke überspringen.“ Der Löwen-Coach lässt dieser Tage keinen Zweifel daran, wie seine Spieler am Sonntag über die besondere Kulisse denken sollen. Bei allem Nervenkrieg im Abstiegskampf sollen sie sich von einer Champions-League-Atmosphäre tragen lassen. „Es ist eine Ehre, vor 60 000, 70 000 Zuschauern zu spielen. Die Fans wollen uns helfen. Das müssen wir unbedingt mitnehmen.“
Vor allem aber müssen die Löwen drei Punkte mitnehmen, ohne Wenn und Aber. Denn eine Niederlage könnte im schlimmsten Fall für den TSV schon den Abstieg bedeuten. „Darüber müssen wir nicht reden“, sagt Fröhling, „das ist jedem klar. Auch ich weiß auf Garantie, um was es geht.“ Auch persönlich. Geht’s schief, hätte Fröhling einen Stempel auf der Stirn: „Dann wäre ich Abstiegstrainer. Das will keiner sein.“
„Absteiger“ – so gebrandmarkt will keiner der Spieler bei 1860 sein nach der Saison. Dominik Stahl wird trotz eines gerissenen Bandes im Sprunggelenk auflaufen. Stephan Hain gibt in der Reha alles, um rechtzeitig fit zu sein. Und Krisztian Simon hat das Rennen gegen die Zeit gewonnen und wird definitiv im Kader stehen.
Der Einsatz vor dem Spiel stimmt also schon mal. Jetzt müssen nur noch Kampf und Leistung über 90 Minuten folgen. Vor dem Spiel verzichtete der Löwen-Coach auf besondere Maßnahmen, um sein Team nicht zusätzlich unnötig unter Druck zu setzen. „Man darf nicht viel verändern. Wenn ich jetzt für den Abend vor dem Spiel eine Bauchtänzerin holen würde, wäre das nichts“, scherzt er, „die Abläufe werden gleich bleiben.“ Ob Fröhling damit richtig lag, werden über 60 000 Zuschauer miterleben.