500.000 Euro für Lauth: "Mehr geht nicht"

1860 unterbreitet seinem Torjäger ein neues Angebot – und setzt ihm auch keine Frist mehr. Doch Geschäftsführer Schäfer hat ein „schlechtes Bauchgefühl” und fürchtet,  dass Benny wechselt
von  Filippo Cataldo
Benny Lauth: Toptorjäger des TSV 1860.
Benny Lauth: Toptorjäger des TSV 1860. © sampics/augenklick

1860 unterbreitet seinem Torjäger ein neues Angebot. Doch Geschäftsführer Schäfer hat ein „schlechtes Bauchgefühl” und fürchtet,  dass Benny wechselt

München -  Er möchte sich nicht vorwerfen lassen, aus reiner Prinzipienreiterei einen der besten Löwen-Spieler aller Zeiten, leichtfertig vergrault zu haben. Und so bestellte der Geschäftsführer unter der Woche noch einmal Benny Lauth und dessen Berater Robert Schneider in sein Büro. Dort unterbreiteten die Löwen dem Goalgetter ein verbessertes Angebot für einen neuen Kontrakt. „Wir sind dabei an unsere Schmerzgrenze gegangen und sogar etwas darüber hinaus. Das ist jetzt das Angebot, das wir machen können. Mehr geht nicht”, berichtete Schäfer Freitagabend am Rande des Show-Ski-Rennens in der Snowcity am Odeonsplatz.

Im Gegensatz zum ursprünglichen Angebot, soll die – immer noch deutliche – Reduktion der Bezüge erst ab der kommenden Saison, und nicht schon rückwirkend ab Januar gelten. Vor allem diese Bedingung hatte Lauth als inakzeptabel empfunden und mit einem lapidaren „so geht’s nicht” abgetan.

Nun die Kehrtwende von Schäfer. „Aus rein verhandlungstaktischen Gründen”, wie er erklärt. Mit dem Pro-Lauth-Transparent, das die Fans beim 1:1 gegen Düsseldorf am Montag in der Arena („Sparts ned am falschen Ende! Lauth muss bleiben”) aufgehangen hatten, habe das neue Angebot nichts zu tun gehabt. „Die Meinung der Fans ist uns wichtig, aber bei Vertragsverhandlungen können wir nur auf unsere finanzielle Situation Rücksicht nehmen”, so Schäfer. Dennoch habe man Lauth ein Angebot unterbreitet, das „wohl nicht viele Zweitligisten zahlen würden”, wie Schäfer meinte. Tatsächlich könnte Lauth künftig statt bisher 600.000 Euro ab der kommenden Saison dem Vernehmen nach immer noch zwischen 450.000 und 500.000 Euro pro Jahr verdienen – ein zugegeben ordentlicher Tarif für Liga zwei.

Doch richtig optimistisch, dass der mit bisher zehn Toren treffsicherste Löwe das Angebot auch annehmen wird, ist Schäfer nicht. „Ich hoffe natürlich, dass er bleibt. Aber ich habe irgendwie ein schlechtes Bauchgefühl bei der Sache”, meinte er. Zudem Schäfer auch mitbekommen haben dürfte, dass Lauth zuletzt auch Begehrlichkeiten bei Bundesligisten geweckt hat. Nürnberg, Kaiserslautern und der wohl künftige Bundesligist Augsburg gelten als Interessenten. „Mit dem, was ihm Bundesliga-Klubs anbieten könnten, können wir natürlich nicht mithalten”, meinte Schäfer.
Und möglicherweise wäre ihm gar nicht so unrecht, wenn Lauth das verbesserte Angebot, das im Übrigen an keine Frist gebunden ist, ausschlagen würde.

Dieses läge zwar im Rahmen dessen, was der Sanierungsplan zulässt – doch Schäfer will und muss sparen. Schon bei der so gut wie sicheren Vertragsverlängerung von Keeper Gabor Kiraly, seien die Löwen „an die Schmerzgrenze” gegangen, ebenso bei der bereits vollzogenen Verlängerung mit Kapitän Daniel Bierofka. „Wir sind sehr froh, dass sie bleiben, weil wir glauben, dass wir um diese erfahrenen Musterprofis herum eine schlagkräftige und junge Mannschaft aufbauen können”, so Schäfer. Lauth fügte er am Freitag erst auf Nachfrage in diese Reihe hinzu.

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