1860 verliert 2:3 beim Letzten: Geht's noch peinlicher?
FRANKFURT - Löwen vogelwild in Frankfurt. Die Fans spotten schon über die seit 11 Spielen auswärts sieglose Mannschaft: "Wir fahren weit, wir fahren viel - wir verlieren jedes Spiel." Lienen attackiert Lauth
Sie wollten nachlegen. Eigentlich. Doch was am Samstag beim Zweitliga-Letzten FSV Frankfurt rauskam, war an Peinlichkeit nicht zu überbieten: Der TSV 1860 verlor nach indiskutabler Leistung mit 2:3 - und wenn man das gesamte Spiel sieht, nicht einmal unverdient. Jürgen Gjasula (18.), Matias Esteban Cenci (64./Elfmeter) und Cidimar (79.), sorgten für den ersten Saisonsieg der Frankfurter und ein Debakel in weiss-blau. Die späten Tore von Mlapa (85.) und Aigner (90.) konnten daran nichts mehr ändern. Sogar die eigenen Fans hatten genug und verspotteten die Mannschaft mit Hohngesängen: "Oh, wie ist das schön." Und: "Wir fahren weit, wir fahren viel, wir verlieren jedes Spiel." Außerdem kamen vereinzelte "Lienen"-raus-Rufe aus dem Gästeblock. Der Trainer: "Dafür habe ich vollstes Verständis, dass die Fans uns und mich beleidigen."
Es bleibt also dabei: Die Löwen können auswärts einfach nicht gewinnen - der letzte Erfolg liegt Monate zurück: Am 8. März war's - damals gewannen die Blauen in Ingolstadt 3:2, seitdem hat der TSV 1860 auswärts elfmal nicht gewonnen. "Mir tut das leid für die Fans", entschuldigt sich Verteidiger Torben Hoffmann.
Was sicherlich noch für Gesprächsstoff in den nächsten Tagen sorgen wird: Warum nahm Ewald Lienen Kapitän Benny Lauth in der 43. Minute vom Rasen und brachte beim Stande von 0:1 dafür mit Stefan Aigner einen Mittelfeldspieler, der ebenfalls nicht zu überzeugen wusste? Verletzt war Lauth, mit vier Saisontreffern erfolgreichster 1860-Torschütze, zumindest nicht.
Oliver Griss