1860: Ghvinianidze steht unter Beobachtung
MÜNCHEN - In jedem der bisherigen vier Zweitligaspiele haben die Löwen mit einer unterschiedlichen Abwehrkette angefangen. Jetzt soll Konstanz her. Vor allem der zuletzt überzeugende Mate Ghvinianidze gibt Grund zur Hoffnung.
Eigentlich hätten die Löwen keinen besseren Start in die Saison erwischen können. Sechs Punkte nach vier Spielen sind optimal, denn ein Blick in die Vergangenheit verrät: Auch 1993/1994 waren sie mit dieser Bilanz gestartet, am Ende wurde der Aufstieg in die Bundesliga gefeiert.
Na gut, davon ist der TSV 1860 derzeit zwar noch ewig weit entfernt, trotzdem gibt es Anzeichen für einen (zumindest kleinen) Aufschwung. Beim 2:1-Sieg in Düsseldorf am Sonntag zeigte sich die Abwehr kämpferisch, bissig und letztlich auch erfolgreich. Und ein Grund dafür war die gelungene Rückkehr von Mate Ghvinianidze nach zwei Spielen Pause.
"Er hatte mich im Pokal in Verl und zum Auftakt in Bochum nicht überzeugt. Jetzt in Düsseldorf aber war er sehr gut", lobt Sechzig-Trainer Reiner Maurer. "Er war sehr konzentriert, und er hat seinen Part im Zusammenspiel mit Stefan Bell sehr gut erfüllt." Klar, Mainz-Leihgabe Bell ist im Passspiel nach vorne und in der Ballsicherheit der bessere der beiden Löwen-Stopper, doch Ghvinianidze ist kompromissloser und routinierter im Zweikampf. "Zum Glück bekommen die beiden auch Unterstützung von den erfahrenen Außen Stefan Buck und Antonio Rukavina. Die zwei helfen den beiden in der Mitte sehr viel", sagt Maurer, "da reichen meistens schon Blickkontakte."
Apropos helfen. Weil Ghviniandize, der mit seinen 23 Jahren schon 82-mal für die Löwen gespielt hat, nicht immer 100-prozentig mit dem Kopf bei der Sache ist und in Sachen Professionalität wohl eher kein Vorbild mehr werden dürfte, hat Maurer "vom ersten Tag an versucht", den Georgier im Blick zu halten.
"Wenn mal etwas passiert, werde ich mit entsprechenden Strafen reagieren. Wir können Sorge für ihn tragen, ob es aber gelingt, hängt letztlich von ihm ab". Moment! Hat sich der Georgier, der ja schon öfter mal mit kleineren Eskapaden aufgefallen war, wieder etwas zu Schulden kommen lassen? "Das bleibt intern", sagt Maurer. Ein klares Nein gibt es von ihm allerdings nicht.
Marco Plein
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