1860-Boss Werner spricht bei Wiesn-Besuch über Glöckner: "Stand jetzt fahren wir mit ihm nach Aue"

Drei Tage nach dem sportlichen Offenbarungseid bei der bisweilen peinlichen 1:5-Klatsche gegen die TSG Hoffenheim II meldet sich Sechzigs Sportchef Christian Werner zu Wort. Am Rande des offiziellen Wiesn-Besuchs im Hacker-Pschorr-Festzelt äußerte sich der Geschäftsführer des TSV 1860 zur aktuellen sportlichen Lage und bewies in der Krise Humor.
"Die harten Fragen kommen direkt am Anfang!", scherzte Werner, als er von den anwesenden Reportern zur Zukunft des nach den beiden jüngsten Niederlagen unter Druck geratenen Cheftrainers Patrick Glöckner angesprochen wurde. Für das kommende Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue erhielt der Löwen-Coach zumindest eine softe Jobgarantie.
1860-Boss Werner: "Ich glaube an die Mannschaft"
"Stand jetzt gehen wir gemeinsam mit ihm nach Aue", sagte Werner, der sich mit dem Auftritt gegen Hoffenheim alles andere als zufrieden zeigte: "Ein 1:5 kannst du nicht einfach vom Tisch wischen. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war nicht Löwen-like. Das darf uns eigentlich auch nicht ein einziges Mal passieren." Nach dem Spiel hätten sich sämtliche Beteiligten hinterfragt und "die richtigen Schlüsse daraus gezogen", so Werner: "Man kann nach so einem Spiel natürlich nicht so weitermachen, als wäre nichts passiert. Das ist allen Beteiligten klar."
Trotz der jüngsten Leistungen zeigt sich der Sportchef der Sechzger aber überzeugt vom Kader. "Ich glaube an die Mannschaft, ihren Charakter und ihre individuelle Qualität. Ich glaube aber auch, dass wir uns schnellstmöglich weiterentwickeln müssen. Da sind wir alle gefragt. Nicht nur der Trainer, sondern auch der Geschäftsführer und jeder Spieler", sagte Werner und versprach: "Wir werden in Aue und in den nächsten Wochen ein anderes Gesicht zeigen. Es ist aber auch klar: Wir müssen uns weiterentwickeln."
Mang: "Wir lassen uns jede Option offen"
Ähnlich sah es Präsident Gernot Mang. "Ich habe nicht nur die 1:5-Niederlage noch nicht verdaut", holte der Oberlöwe aus: "Ich habe auch das Spiel gegen Rostock noch nicht verdaut. Ich habe auch die zweite Halbzeit gegen Havelse noch nicht verdaut. Ich erwarte am Samstag eine komplett andere Leistung." Rums. Damit war aber noch genug. "Ich sage es gleich: Wir lassen uns jede Option offen."
Von einem Endspiel will das Oberhaupt des TSV 1860 allerdings noch nichts wissen. "Ich mag diesen Begriff nicht", so Mang: "Ich mag es nicht aus der Hüfte zu schießen, sondern mache es mit Ruhe und Bedacht. Wir wollen einfach um den Aufstieg mitspielen. Wir wollen maximalen Erfolg. Der war nicht da. Das ist nicht akzeptabel." Kurzum: Damit es kein Endspiel für Glöckner wird, müssen also Punkte her.