1860 bleibt in der Dauerkrise - "Haben gepennt"

Auch im zwölften Anlauf kein Sieg: Die Löwen verlieren das fränkisch-oberbayerischen Kräftemessen. Im Pokal gab‘s den bislang letzten Sieg - dort soll nach langer Durststrecke jetzt auch das nächste Erfolgserlebnis folgen.  
von  az/dpa
Der Übergangschef war nach der Niederlage gegen Fürth sauer.
Der Übergangschef war nach der Niederlage gegen Fürth sauer. © sampics/Augenklick

Auch im zwölften Anlauf kein Sieg: Die Löwen verlieren das fränkisch-oberbayerischen Kräftemessen. Im Pokal gab‘s den bislang letzten Sieg - dort soll nach langer Durststrecke jetzt auch das nächste Erfolgserlebnis folgen.

Fürth  - Das muss ein besonders trister Krankenhaus-Abend für Benno Möhlmann gewesen sein: Im Klinikbett verfolgte der frisch an der Gallenblase operierte Trainer des TSV 1860 München am Freitagabend via TV das erste Auswärtsspiel in seiner Amtszeit. Was er sah, dürfte dem 61-Jährigen nicht gefallen haben. Gegen die SpVgg Greuther Fürth präsentierte sich seine Mannschaft ideenlos und unkonzentriert. Durch das 0:1 (0:0) kassierten die Löwen die sechste Niederlage im zwölften Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Münchner bleiben damit weiter ohne einen Liga-Sieg in dieser Saison.

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Möhlmann-Stellvertreter und Sechzig-Torwart-Trainer Kurt Kowarz versuchte die anhaltende Misere zu erklären. "Ich habe gesagt, dass wir 90 Minuten voll konzentriert sein müssen, das haben wir nicht gemacht", resümierte er. Fürths Marco Stiepermann hatte das Zwischentief der Franken nach zuletzt zwei Niederlagen mit zehn Gegentoren wenige Minuten nach der Halbzeit-Pause beendet. "Da haben wir gepennt. Das sind Dinge, die dürfen nicht passieren", betonte der Übergangschef.

"Die Mannschaft muss einfach aufwachen. Aufwachen diesebezüglich, dass sie die Dinge macht, die wir vorgeben, hochkonzentriert ist und einfach Fußball spielt. Es nutzt mir nix, wenn Sie die ganze Woche über die Netze kaputt schießen und wenns am Wochenende soweit ist, treffen Sie die Kiste nicht", so der Torwarttrainer weiter.

Besoanders ärgerte sich Korwarz über die letzte Löwen-Aktion der Partie: " Wir Haben einen Freistoß an der 16-Meterlinie. So ein Ball muss definitiv aufs Tor kommen. Da kann mir keiner was erzählen, dass Ich so einen Ball nochmal in die Mitte hebe, dass ein Kopfballspieler ran kommt. Nein, so ein Ball muss Richtung Tor gespielt werden, und dann muss ich drauf hoffen, dass noch ein Spieler in irgendeiner Form rankommt, oder eben keiner mehr hinkommt und der Ball so ins Tor rutscht. Es ist nicht zu verzeihen, dass dieser Ball nicht das Tor trifft!", schäumte der Übergangschef nach der Partie.

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Besonders bitter und ein zusätzliches Ärgernis: Die beiden Matchwinner der Fürther wurden in der U 19 mal von Korwarz trainiert. "Sebastian Mielitz hat überragend gehalten, ich hatte ihn auch mal betreut, in der U19 Nationalmannschaft. Das Schlimme an der ganzen Geschichte ist, dass Marco Stiepermann dann noch die Kiste macht. Den hatte ich auch bei der U19. Im Endeffekt haben uns die zwei Leute, mit denen ich schon zusammengearbeitet habe, das Genick gebrochen."

Gegen den Bundesligisten Mainz 05 dürften solche Fehler noch härter bestraft werden: Am Dienstag müssen die Münchner für die schwierige Auswärtspartie im DFB-Pokal nach Rheinhessen reisen. Selbstvertrauen dafür gibt weniger das eigene Spiel als der Wettbewerb selbst: Im Pokal schafften die Löwen ihren bislang letzten Pflichtspielsieg - ebenfalls gegen einen Erstligisten. Anfang August gab’s ein 2:0 im Duell mit 1899 Hoffenheim.

"Das hat mit der Liga nichts zu tun. Da geht's um Prestige und für den Verein um Geld. Wir wollen jedes Spiel gewinnen", sagte der gebürtige Fürther Daniel Adlung. "Wir arbeiten das Spiel jetzt auf und fahren da voll konzentriert hin", versprach der Mittelfeld-Profi. Ob Möhlmann auch die Pokal-Partie vor dem Fernseher verfolgen muss oder aber auf die Trainerbank zurückkehrt, ist noch offen.

 

 

 

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