Trotz Verletzungen: Philipp Boy nimmt teil
COTTBUS – Trotz vieler Verletzungen wird Kunstturner Philipp Boy bei den Olympischen Spielen in London (27. Juli bis 12. August) an den Start gehen. „Für Olympia heißt es: Zähne zusammenbeißen, Schmerzen ertragen, fertig“, sagt der Cottbuser im Gespräch mit dem Magazin Sport-Bild: „Ich fühle mich nach dem Aufwachen manchmal, als wäre ich 60 Jahre alt. Aber Olympia entschädigt für alles.“
In London will der 24-jährige Boy „voll auf Angriff“ turnen. Dafür trainiert der WM-Silbermedaillengewinner von 2010 und 2011 seit einem Jahr einen Sprung mit besonderem Schwierigkeitsgrad: „Den Überschlag-Doppelsalto springe ich jetzt mit einer halben Drehung. Vor fünf Wochen habe ich ihn dann auch in einem Wettkampf gezeigt. Es hat wunderbar geklappt.“ Als Favoriten auf olympisches Gold sieht der amtierende Mehrkampf-Europameister den Japaner Kohei Uchimura.
„Unter normalen Umständen ist er nicht zu schlagen. Der Typ ist eine Wucht, einfach geil“, lobt Boy den dreimaligen Weltmeister. In den letzten Monaten wurde Boy von etlichen Verletzungen geplagt. Nach Blessuren am Handgelenk, Schlüsselbein, Schulter, Fußgelenk und Rücken wurde der Mehrkampf-Spezialist zuletzt durch eine schmerzhafte Blockierung im Iliosakralgelenk behindert. Bei den Olympischen Spielen 2008 hatte es für Boy nicht für eine Medaille gereicht. Mit der Mannschaft landete er in Peking nur auf Platz vier.
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