Trotz in Haching: Jetzt eben das Double!

Die Generali-Volleyballer sind nach dem Aus in der Champions League enttäuscht. „Wir waren zu verkrampft”, analysiert Coach Mihai Paduretu, der nun jedoch gleich zwei nationale Titel holen will
von  Joscha Thieringer
Generali Unterhaching
Generali Unterhaching © sampics/Augenklick

Unterhaching - Müde Riesen schlichen am Mittwochmorgen durch das Terminal 2 des Münchner Flughafens. Der Flieger aus Kattowitz hatte die Volleyballer von Generali Haching um kurz nach acht Uhr sanft zurück in die Heimat befördert, der Aufprall auf dem Boden der Realität war am Vortag heftiger gewesen. Haching war beim polnischen Spitzenklub Jastrzebski Wegiel nach einem 9:15 im entscheidenden Golden Set aus der Champions League geflogen.

„Die Enttäuschung war natürlich groß”, erzählte Kapitän Max Günthör, „jeder hat sich direkt in sein Hotelzimmer verkrochen.” Hachings Europa-Abenteuer hatte in der Runde der letzten 12 ein jähes Ende gefunden – ein riesiger Erfolg bei der ersten Teilnahme in der europäischen Königsklasse. „Wir können stolz darauf sein”, findet Mittelblocker Günthör. Doch die Niederlage schmeckte am Tag danach immer noch bitter. „Am Mittwoch können wir noch trauern, dann müssen wir wieder nach vorne schauen”, sagte Trainer Mihai Paduretu. „Man hat ihm die Niederlage angemerkt, er war sehr in sich gekehrt”, sagte Günthör über seinen Trainer.

Im Bus zum Flughafen fahndete Paduretu aber schon per Video auf seinem Laptop nach den Gründen für das Aus: „Wir waren zu verkrampft”, analysierte er. Der 44-Jährige ist ein akribischer Arbeiter, der sich selten emotionale Augenblicke erlaubt. Bei den doppelten Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag in Haching wird Paduretu von seinen Spielern wieder höchste Konzentration fordern. Noch kann schließlich das Double gewonnen werden. Und am Sonntag steht schon das nächste Saison-Highlight an: Das Auswärtsspiel bei Tabellenführer SCC Berlin vor rund 7000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle (live im Internet auf www.CPM24.tv).

„Wer hier gewinnt, wird Erster oder Zweiter und hat eine gute Ausgangslage für die Playoff-Spiele”, erklärt Paduretu. „Wir wollen den Berlinern ein schönes Spektakel bieten.” Es gilt: Jetzt erst recht! Nach zwei Finalniederlagen gegen Dauermeister VfB Friedrichshafen will Haching in diesem Jahr endlich Deutschlands beste Mannschaft werden. „Unser Ziel bleibt die Meisterschaft und die Verteidigung des Pokalsiegs”, sagt Paduretu. Zu Letzterem ist am 6. März in Halle/Westfalen gegen Friedrichshafen die Gelegenheit. Paduretu sieht gute Chancen: „Unsere Champions-League-Spiele waren sehr lehrreich. An solch großen Aufgaben kann die Mannschaft reifen.”

 

 


 

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