Tränen im Finale: Chinas Tischtennis-Weltmeisterin verpasst Gold

Schon während ihrer ominösen Niederlage im Olympia-Finale flossen bei Tischtennis-Weltmeisterin Ding Ning die Tränen. Die Top-Favoritin verlor am Mittwoch das Endspiel.
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Schon während ihrer ominösen Niederlage im Olympia-Finale flossen bei Tischtennis-Weltmeisterin Ding Ning die Tränen. Die Top-Favoritin verlor am Mittwoch in London das Endspiel im Damen-Einzel gegen ihre Teamkollegin Li Xiaoxia mit 1:4 und verpasste somit den doppelten Gold-Wurf bei WM und Olympia.

London – Während der unerwarteten Pleite brach die 22-Jährige mehrmals in Tränen aus, anschließend klagte sie: „Ich habe nicht gut gespielt. Aber ich musste zwei Widerstände überwinden, meine Gegnerin und die Schiedsrichterin.“ Diese zählte ihr insgesamt drei Punkte weg, unter anderem wegen unkorrekter Aufschläge.

Das brachte Ding Ning völlig aus dem Rhythmus. Trost spendete Weltverbandspräsident Adham Sharara. „Du bist jung und hast Silber. In vier Jahren bist du Olympiasiegerin“, sagte der Kanadier. Er übte zugleich Kritik am fehlenden Fingerspitzengefühl der Unparteiischen Paola Bongelli aus Italien: „Bei zwei Spielerinnen aus einem Land hätte man das auch anders regeln können.“

Die strenge Italienerin monierte im Olympia-Finale nicht nur die angeblich falschen Aufschläge der Weltmeisterin. Sie zeigte die Gelbe und Rote Karte und bestrafte – regelkonform – den Griff zum Handtuch zu einem falschen Zeitpunkt mit einem Punktabzug. Chinas Damen-Cheftrainer Shi Zhihao verfolgte das Geschehen auf der Tribüne. Beide Spielerinnen hatten – wie üblich bei dieser Konstellation – auf eine Betreuung an der Bande verzichtet. Die vielen chinesischen Zuschauer unterstützten mehrheitlich Ding Ning.

Die war aber völlig von der Rolle, und die zwei Jahre ältere Li Xiaoxia zog unbeirrt und scheinbar völlig unbeeindruckt ihr Spiel durch und siegte letztlich klar. Die neue Olympiasiegerin setzte eine chinesische Tradition fort. Seit der Tischtennis-Premiere 1988 in Seoul sind alle Goldmedaillen im Damen-Einzel nach China gegangen. Die Bronze-Plakette erkämpfte sich Feng Tianwei aus Singapur.

Sie gewann das Spiel um Platz drei klar mit 4:0-Sätzen gegen die beste Japanerin Kasumi Ishikawa. Im Herren-Einzel sicherten sich die Chinesen Zhang Jike und Wang Hao die beiden letzten Plätze im Halbfinale. Dort trifft der deutsche Hoffnungsträger Dimitrij Ovtcharov an diesem Donnerstag auf Weltmeister Zhang. Der WM-Zweite Wang bekommt es mit dem Bremer Bundesligaspieler Chuang Chuh-Yuan (Taiwan) zu tun.

 

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