Interview

Tennis-Star Rublev: "Viele Spieler schlagen sehr, sehr hart"

Der russische Tennis-Star spricht in der AZ über die aktuellen Veränderungen im Tennis, seine spezielle Beziehung zu Sascha Zverev - und er erklärt, warum er seit dem 24. Februar nicht mehr in der Heimat war.
Thomas Becker |
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"Freundschaften gibt es eher zu Dominic Thiem und Sascha Zverev, aber auch zu allen russischen Spielern": Tennis-Star Andrej Rublev über das Verhältnis zu Kollegen auf der ATP-Tour.
"Freundschaften gibt es eher zu Dominic Thiem und Sascha Zverev, aber auch zu allen russischen Spielern": Tennis-Star Andrej Rublev über das Verhältnis zu Kollegen auf der ATP-Tour. © imago/Walter Luger

AZ-Interview mit Andrej Rublev: Der russische Tennisspieler (25) feiert bereits seit seiner Jugend große Erfolge im Sport.

AZ: Herr Rublev, am vergangenen Wochenende haben Sie in Vorbereitung zum ATP-Turnier in Wien einen Wettkampf der etwas anderen Art bestritten: Red Bull Bassline, eine Art Tiebreak-Showkampf mit den Kollegen Taylor Fritz, Karen Khachanov, Diego Schwarzmann und Grigor Dimitrow – mit ordentlich Gewummer aus den Boxen, eine Idee Ihres Kollegen Stefanos Tsitsipas. Haben Sie irgendwelche Erfahrungen zum Tennisspielen mit Musik?
ANDREJ RUBLEV: Nein, das war das erste Mal, dass ich mit Musik gespielt habe. Das war schon speziell.

Andrej Rublev hat österreichische Wurzeln

Sie sind immerhin Dritter geworden! Trainieren Sie ab und zu mit Musik?
Nein, beim Training würde mich das zu sehr ablenken, mir den Fokus nehmen. Aber das war kein Training, das war Entertainment, nur zum Spaß.

Sie leben seit Jahr und Tag das ganz normale Heute-hier-morgen-da-Leben eines Tennisprofis: gestern Kasachstan, heute Spanien, morgen Österreich. Haben Sie eine spezielle Beziehung zu Wien, außer dass Sie das Turnier hier vor zwei Jahren schon mal gewonnen haben?
Erstens ist es eine wunderschöne Stadt, und zweitens habe ich österreichische Wurzeln.

Ach.
Über meine Großmutter. Sie hat zwar immer in Moskau gelebt, aber ihre Schwester stammt aus Wien.

"Es tut sich gerade einiges im Männer-Tennis"

Zum Sport: Die US Open waren heuer ein ziemlich spezielles Turnier, mit frischen Hauptdarstellern in den letzten Runden – und mit einem unfassbaren Tempo. Stimmt der Eindruck, dass das Männer-Tennis gerade so wirkt, als hätte jemand die Fast-Forward-Taste gedrückt?
Tennis ändert sich gerade. Die Spieler treffen den Ball anders, versuchen ihn immer stärker und stärker zu beschleunigen, viele Spieler schlagen sehr, sehr hart auf. Es tut sich wirklich gerade einiges im Männer-Tennis.

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In New York sind Sie im Viertelfinale nach drei knappen Sätzen an Frances Tiafoe gescheitert, der wohl das Turnier seines Lebens gespielt hat: Rafael Nadal geschlagen, Sie geschlagen und erst im Halbfinale nach fünf irrwitzig spektakulären Sätzen am späteren Sieger Carlos Alcaraz gescheitert. Jahrelang ist Tiafoe auf den Plätzen 40 bis 60 herumgekrebst – um dann plötzlich zu explodieren. Jetzt ist er Nummer 17 der Weltrangliste. Wie lassen sich solche Sprünge erklären?
Das passiert, wenn du bei einem Grand Slam gut und aggressiv spielst. Da machst du einfach richtig viele Punkte – und im Ranking einen gewaltigen Sprung nach vorn.

Andrej Rublev und Alexander Zverev kennen sich seit ihrer Kindheit

Sie sind in Moskau geboren, haben in der Jugend oft auch gegen Alexander Zverev gespielt. Wie gut ist Ihr Kontakt zu ihm?
Ich habe eine gute Beziehung zu Sascha. Wir kennen uns, seit wir Kinder sind, haben zusammen Doppel gespielt und viel Zeit miteinander verbracht. Und wir haben immer noch eine gute Verbindung zueinander, auch wenn wir uns jetzt nicht ständig Hey-wie-geht's-dir-Textnachrichten schicken.

Gibt es richtige Freundschaften auf der ATP-Tour?
Na klar. Ich habe mit allen Spielern eine gute Beziehung, aber Freundschaften gibt es eher zu Dominic Thiem und Sascha Zverev, aber auch zu allen russischen Spielern.

Wir müssen natürlich über Russland sprechen: Hat sich Ihr Leben seit dem 24. Februar, seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, verändert? Am Tag darauf haben Sie beim Turnier in Dubai nach einem Match "No war please" auf eine Fernsehkamera geschrieben...
Natürlich hat sich alles in meinem Leben geändert. Ich war seitdem nicht mehr in meiner Heimat. Das sind gerade wirklich keine einfachen Zeiten, in denen wir leben.

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