Tennis-Riese nicht groß genug: Otte im Viertelfinale
Tennisprofi Oscar Otte lehnte sich zurück, ballte die Fäuste und genoss auf dem nahezu vollbesetzten Center Court von München den Applaus der Zuschauer. Als einziger deutscher Spieler ist der Kölner ins Viertelfinale des Traditionsturniers auf der Iphitos-Anlage eingezogen. Der 28-Jährige setzte sich am Donnerstag gegen den an Nummer drei gesetzten US-Amerikaner Reilly Opelka mit 7:6 (7:4) und 6:2 durch und steht nun in seinem zweiten Viertelfinale innerhalb von zwei Wochen.
"Ich bin superglücklich, im wunderschönen München im Viertelfinale zu stehen", sagte Otte. Er versuche, sein Spiel auf Sand immer weiter zu entwickeln. "Bislang läuft es sehr gut", stellte der Deutsche fest. Seine Chancen auf das Halbfinale stehen ebenfalls gut. In der nächsten Runde wartet im Chilenen Alejandro Tabilo ein Spieler, der in der Weltrangliste hinter Otte steht.
Von Beginn an sahen die Zuschauer, die Otte immer wieder mit lauten "Auf geht's, Oscar"-Rufen anpeitschten, die erwartet schnelllebige Partie. Viele freie Punkte durch knallharte Aufschläge, kurze Ballwechsel und einfache Fehler aus dem Spiel heraus.
Kein Wunder, denn mit dem 2,11 Meter großen Opelka und dem 18 Zentimeter kleineren Otte trafen zwei Tennis-Riesen aufeinander. Geschmeidiges Sandplatztennis? Fehlanzeige. "Jeder auf der Tour hat Probleme mit seinem Aufschlag, aber ich glaube, ich habe das heute ganz gut gemacht", sagte Otte, auf dem nun die deutschen Hoffnungen in München ruhen.
Olympiasieger Alexander Zverev hatte am Vortag überraschend sein Viertelfinalspiel verloren. Top-Favorit auf den Titel der mit rund 530 000 Euro dotierten Veranstaltung ist nun der Norweger Casper Ruud. Der 23-Jährige hatte sich am Donnerstag gegen den Slowaken Alex Molcan knapp mit 3:6, 6:4 und 6:4 durchgesetzt.
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