Telemotive statt Basket

MÜNCHEN - Der Ungar Janos Belik hat seinen Basketball-Verein Basket München vor dem totalen Kollaps gerettet: Er fand einen neuen Haupt- und Namenssponsor für den Klub und rettete zumindest die Zukunft der Herrenmannschaft, die wieder in der zweiten Liga Pro B antreten wird.
Allerdings musste sich die Mannschaft umbenennen. Statt Basket München heißt es jetzt „Telemotive München“. Fraglich, ob die Fans ihre Mannschaft mit dem neuen Namen anfeuern werden. Auch neben dem Namen ist bei den Basketballern eine ganze Menge neu. Die AZ erklärt, warum Beliks Verein dieses Jahr einen richtigen Neuanfang starten muss.
DER NEUE NAME
Was Belik durch eigenes Suchen monatelang nicht gelang, klappte schließlich durch Zufall. Telemotive, ein Autozulieferer aus Mühlhausen/Schwaben mit einer Münchner Außenstelle, wollte Sportsponsoring betreiben – „da sind wir an den Verein herangetreten“, sagt Telemotive-Marketingleiter Markus Stolz. Jetzt plant die Firma langfristig mit dem neuen Werbeträger: „Wir wollen nicht nur reinschnuppern“, sagt Stolz.
DIE NEUE HALLE
Auf jeden Fall vorbei sind die Zeiten, in denen die Basket-VIPs in der eher winzigen Halle an der Dachauerstraße auf klapprigen Turnbänken mit ein paar Leberkässemmeln abgespeist wurden. „In der ZHS-Halle können wir uns jetzt wirklich um unsere Gäste kümmern“, sagt Belik. „Wir werden außerdem den Show-Aspekt für alle Zuschauer weiter ausbauen“, kündigt der Präsident an. Die Cheerleader der Munich Cowboys sind schon für die gesamte Saison gebucht. Und bei Spitzenspielen hofft Belik tatsächlich auf eine ausverkaufe Halle: „1300 Leute, das können wir hinkriegen“.
DER NEUE KADER
Die drei Münchner Säulen Roberto Aufiero, Jan Stephan und Andrej Mangold sind weg. Die US-Amerikaner Chad McKenzie und Bryant McAllister auch. Das ist die komplette erste Fünf der letztjährigen Mannschaft. „Für uns kam nur in Frage, mit einem Kader weiterzumachen, der um den Aufstieg mitspielen kann“, sagt Klubchef Janos Belik. Entsprechende starke Spieler will er nun auch nächste Woche präsentieren. „Die Hälfte davon werden Münchner sein“, kündigt Belik an.
DIE NEUE ROLLE
In der Saison 2007/2008 war Basket die Nr. 1 der Stadt. Der FC Bayern spielte in der Regionalliga. Durch einen Lizenzübertrag spielen die Bayern jetzt in der Pro A – eine Klasse über der Konkurrenz. Basket verpasste den Aufstieg knapp. A2-Nationalspieler Mangold wechselte an die Säbener Straße. Zumindest eine Saison werden Beliks Spieler im Schatten des FC Bayern spielen. Kein Problem für Belik. Schließlich „hatten wir auch darüber nachgedacht, ganz aufzuhören“
.Julian Galinski