Steffi Nerius: „Jetzt wird gefeiert! Schlafen kann ich später“

Die Speerwurf-Weltmeisterin im Goldrausch. Auch Bundeskanzlerin Merkel gratuliert zum Titel. Doch einen Rücktritt vom Rücktritt wird’s nicht geben: „Kein Mensch kann mich umstimmen!“
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Die Speerwurf-Weltmeisterin im Goldrausch. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert zum Titel. Doch einen Rücktritt vom Rücktritt wird’s nicht geben: „Kein Mensch kann mich umstimmen!“

AZ: Frau Nerius, Gratuliation zu Ihrem Triumph, zur ersten deutschen Goldmedaille bei der WM in Berlin.

STEFFI NERIUS: Danke, danke. Es ist Wahnsinn, wer mir alles gratuliert hat. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel etwa. Ich bin immer noch ganz hin und weg und ohne Worte.

Sie sind halt noch – im wahrsten Sinne des Wortes – im Goldrausch!

Ich habe gar nicht geschlafen. Jetzt wird gefeiert! Schlafen kann ich später. Wir sind durchs Berliner Nachtleben gezogen, wenn man das nicht feiert, was dann! In einer Disco wollten sie uns nicht reinlassen, die hatten keine Ahnung, wer wir sind.

Gold im letzten großen Wettkampf, dazu noch bei der Heim-WM, das hätte ein Hollywood-Regisseur nicht besser inszenieren können.

Stimmt. Ich habe vor der WM insgeheim ein bisschen mit einer Medaille geliebäugelt, aber ich habe nicht gewagt, von Gold zu träumen. Das wäre vermessen gewesen. Ich wollte nur mein Bestes geben. Dann segelt der Speer und segelt und segelt. Ich war schon über die Weite glücklich, dass die für Gold reicht, ist die absolute Krönung. Besser geht’s nicht, besser kann ich nicht abtreten. Wäre nicht klar gewesen, dass es diese Heim-WM noch gibt, wäre ich wohl schon früher zurückgetreten. Mensch bin ich jetzt froh, dass ich das nicht getan habe. Ich hätte das Beste verpasst!

Das heißt, Ihr Rücktritt ist unumstößlich?

Definitiv. Kein Mensch kann mich umstimmen, auch die Mama nicht. Ich will mein Glück nicht überstrapazieren. Ich mache noch drei Wettkämpfe, dann wird gefeiert. Das gibt eine riesenmegageile Party – bis ich arbeiten muss.

Stand ja schon auf Ihrem Stirnband – „Berlin macht Rabatz“. Haben Sie sich das selber ausgedacht?

Ich muss gestehen, nein. Das macht eine gute Freundin. Ich weiß oft vorher gar nicht, was da draufsteht, aber ich vertraue ihr voll. Sie hat noch nie daneben gelangt. Auch das Abschiedsband „Danke für Eure Treue“ passte toll!

Am 1. Oktober startet Ihr neues Leben als Vollzeittrainerin der Behindertensportler bei Bayer Leverkusen.

Ja, und ich Freude mich auf die Aufgabe, das ist erfüllend, macht Spaß – und dem Sport bleibe ich damit verbunden. Gold ist der perfekte Abschied und diese Arbeit ist für mich die perfekte Weiterführung.

Interview: Matthias Kerber

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