Start der Vierschanzentournee: Alle Zahlen und Fakten

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Oberstdorf - Seit 1953 zieht die Vierschanzentournee Millionen von Skisprung-Fans in ihren Bann. Die deutsch-österreichische Traditionsveranstaltung steigt vom 30. Dezember 2016 bis 6. Januar 2017 bereits zum 65. Mal.
Die Schanzen
Los geht es auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf. Die Anlage wurde 2003 erbaut und bietet 24.000 Zuschauern Platz. (Schanzenrekord: Sigurd Pettersen/Norwegen 143,5 Meter)
Es folgt das Neujahrsspringen auf der 2007 komplett umgebauten Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen. 35.000 Fans finden dort Platz. (Schanzenrekord: Simon Ammann/Schweiz 143,5 Meter)
Nächste Station ist der Bergisel in Innsbruck. 2001 wurde der Bakken mit einem Fassungsvermögen von 26.000 Zuschauern neu gebaut. Besonderheit: Beim Flug ins Tal blicken die Springer direkt auf den Friedhof. (Schanzenrekord: Michael Hayböck/Österreich 138 Meter)
Das Finale steigt auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen. 2003 wurde die Anlage, in der 30.000 Fans Platz finden, neu gebaut. (Schanzenrekord: Daiki Ito/Japan 143 Meter)
Der Modus
Gesamtsieger wird der Springer, der in allen vier Wettbewerben die meisten Punkte sammelt. Die Tagessieger werden in zwei Durchgängen ermittelt, in denen die Punkte addiert werden. An jedem Wettkampf nehmen 50 Springer teil, im zweiten Durchgang dürfen die besten 30 noch einmal springen.
Die Teilnehmer des ersten Durchgangs werden in der Qualifikation ermittelt. Weil die ersten Zehn der Weltcup-Gesamtwertung automatisch qualifiziert sind, muss man mindestens 40. werden.
DSV-Adler sind heiß - Eisenbichler: "Da tobt die Bude"
Anders als im Weltcup gibt es bei den Springen der Vierschanzentournee im ersten Durchgang 25 K.o.-Duelle. Die Gewinner sowie die fünf besten Verlierer (Lucky Loser) ziehen ins Finale ein. Um die Paarungen für die K.o.-Duelle ermitteln zu können, werden die Qualifikationssprünge der für den Wettkampf gesetzten Top Ten ausnahmsweise mitgewertet. Der Sieger der Ausscheidung springt gegen den 50., der Zweite gegen den 49. usw.
Die Favoriten
Heißester Anwärter auf den Tournee-Triumph ist der erst 17 Jahre alte Slowene Domen Prevc. Der Mann im Gelben Trikot des Weltcup-Spitzenreiters siegte in dieser Saison bereits viermal.
Einen starken Eindruck hinterließen bisher auch der Norweger Daniel Andre Tande und Polens Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch. Zu beachten sind wie immer auch die Österreicher um Stefan Kraft und den Vorjahresdritten Michael Hayböck.
Vierschanzentournee: Freund und der Zauberwürfel
Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Severin Freund, der nach einer Hüftoperation und fünfmonatiger Verletzungspause allerdings noch um seine Bestform ringt, und Markus Eisenbichler. Der 25 Jahre alte Bundespolizist hinterließ zuletzt den besten Eindruck und sprang konstant in die Top Ten.
Die Statistik
Gleich drei Nationen stellten jeweils 16 Mal den Gesamtsieger: Deutschland (mit DDR), Finnland und Österreich. Dahinter folgt Norwegen mit zehn Erfolgen.
Rekordsieger ist Janne Ahonen. Er triumphierte zwischen 1999 und 2008 gleich fünfmal. Der Finne war auch an einem Novum in der Tourneegeschichte beteiligt: 2005/06 teilte er sich den Sieg mit dem nach vier Wettbewerben punktgleichen Jakub Janda aus Tschechien.
Erfolgreichster Deutscher ist Jens Weißflog mit vier Siegen. Ein anderer DSV-Adler hält einen ganz besonderen Rekord: 2001/02 gewann Sven Hannawald als erster und bisher einziger Springer alle vier Tournee-Wettbewerbe. Drei Gesamtsiege in Serie schaffte bisher nur der Norweger Björn Wirkola (1967-1969).
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