Star-Quarterback Patrick Mahomes führt Kansas City Chiefs zum Sieg: Magier und Häuptling

In einem dramatischen Super-Bowl-Krimi führt der Star-Quarterback die Kansas City Chiefs zum Sieg über die Philadelphia Eagles. "Ich könnte ihn küssen", sagt Cheftrainer Andy Reid, "werde ich aber nicht."
Matthias Kerber
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Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes feiert mit seiner Frau Brittany (l.) und Tochter Sterling Skye.
Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes feiert mit seiner Frau Brittany (l.) und Tochter Sterling Skye. © Seth Wenig/AP/dpa

Die Schmerzen? Vergessen! Das Adrenalin, die Emotionen? Für kurze Zeit hintangestellt. Patrick Mahomes, Quarterback der Kansas City Chiefs, der König der Improvisation, der unumstrittene Meister der irrwitzigen Würfe, rammte die Vince-Lombardi-Trophäe des Super-Bowl-Siegers in den Rasen des Stadions in Glendale/Arizona. Das Grün sah aus, als habe eine wildgewordene Herde Elefanten einen Veitstanz darauf aufgeführt.

Mahomes widmet Super-Bowl-Trophäe seiner Familie: "Das ist für uns alle"

Dann kümmerte sich der 27-Jährige um das, was dem neuen Gesicht des American Footballs noch wichtiger ist, als sein Beruf, seine Berufung, seine Leidenschaft: seine Familie. Mahomes nahm liebevoll seine Tochter Sterling Skye in die Arme.

Die schaute mit ihren 23 Monaten mit großen Augen und dem grünen Schnuller im Mund ungläubig in die vielen Kameras, die ihren Papa umringten (Sohn Patrick "Bronze" Lavon Mahomes III mit seinen erst zehn Wochen war zu Hause), dann drückte Mahomes seiner Frau Brittany einen langen, leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich", sagte er und schaute noch mal auf die Trophäe: "Das ist für uns alle."

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Dieses "uns alle" beinhaltet auch Brittanys Stiefvater Paul. Der war 2018 in der Schlange vor dem Eingang des Stadions der Kansas City Chiefs zusammengebrochen und konnte nicht mehr reanimiert werden. "Heute wurdest du in den Himmel gerufen. Wir vermissen Dich, Paul - so, so, so unglaublich sehr. Ich werde mich an deiner Statt um Mama kümmern", schrieb Brittany damals. Jetzt meinte sie: "Das war der schlimmste Tag für unsere Familie."

Der 12. Februar 2023 war hingegen einer der besten. Zum zweiten Mal nach 2020, als die Chiefs sich in einem schon sicher verloren geglaubten Finale gegen die San Francisco 49ers durchsetzten, schlugen sie die Philadelphia Eagles in einem bereits sicher verloren geglaubten Endspiel. 38:35 hieß es am Ende für die Chiefs (Häuptlinge), die zur Halbzeit noch mit 14:24 zurückgelegen hatten.

Drei Super-Bowl-Auftritte für Mahomes, davon zwei Siege

Kicker Harrison Butker verwandelte acht Sekunden vor Schluss das entscheidende Field Goal. "Ich könnte ihn küssen", jubelte Chiefs-Headcoach Andy Reid über Magier Mahomes: "Das werde ich aber nicht. Er macht alle im Team besser. Den Trainer eingeschlossen." Drei Super-Bowl-Auftritte für Mahomes, davon zwei Siege: Er macht sich auf, den Rekord von Tom Brady, der sieben Mal triumphieren konnte, zu jagen.

Matchwinner Mahomes: Im Super Bowl verletzt er sich erneut am Knöchel

Mahomes, der drei Touchdowns warf, spielte eine unglaubliche Partie. Insbesondere weil er nicht im Ansatz fit war. Gegen Jacksonville hatte er sich schwer am Knöchel verletzt, einen "High Ankle Sprain" zugezogen, das kann von einer Verstauchung bis zum Bänderriss alles bedeuten. Im Halbfinale gegen die Cincinnati Bengals war er humpelnd, fast auf einem Bein wieder der Matchwinner. Im Super Bowl verletzte er sich erneut am Knöchel, musste vor der Pause behandelt werden. Aber Mahomes biss auf die Zähne. "Es ist der Super Bowl. Das große Spiel. Um Verletzungen kann man sich danach kümmern", sagte er auf seinen Knöchel angesprochen.

2023 spielen die Chiefs definitiv in Deutschland - womöglich in München

"Das werden wir heftig feiern, Baby", rief Mahomes nach seiner Gala und streckte demonstrativ einen Finger in die Luft, "wir hören nicht auf. Wir wollen noch ein paar Ringe gewinnen!" Erst dann könne von einer "Dynastie" die Rede sein, wie sie Brady mit den New England Patriots begründet hatte.

Obligatorische Sieger-Dusche: Chiefs-Trainer Andy Reid wird von seinen Spieler nach dem Super-Bowl-Sieg "getauft"
Obligatorische Sieger-Dusche: Chiefs-Trainer Andy Reid wird von seinen Spieler nach dem Super-Bowl-Sieg "getauft" © Matt Slocum/dpa

Bis dahin wird Mahomes den Triumph genießen. "Ab nach Disneyland!", sagte er. Seinen ersten Super Bowl 2020 hatte Mahomes in Disney World gefeiert. "Hoffentlich bauen sie noch ein paar Parks", sagte der 27-Jährige nun lachend, "dann gehe ich auf Welttournee." So wie die Chiefs, die 2023 definitiv ein Spiel in Deutschland austragen werden. Vielleicht sogar in München...

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