Standhardinger: "Bayern wäre eine Ehre"

Christian Standhardinger vom Mitteldeutschen BC spricht im AZ-Interview über die Zeit in München und seine Zukunftspläne
von  Lasse Berger
Christian Standhardinger im Spiel gegen die Bayern-Basketballer.
Christian Standhardinger im Spiel gegen die Bayern-Basketballer.

AZ: Herr Standhardinger, in Ihrer ersten BBL-Saison empfangen Sie am Sonntag mit dem Mitteldeutschen Basketball Club Ihre Geburtsstadt. Wann waren Sie das letzte Mal in München?

CHRISTIAN STANDHARDINGER: Puh, das weiß ich gar nicht genau. Das müsste beim Hinspiel vor fünf Monaten gewesen sein. Leider.

Haben Sie keinen Kontakt mehr nach München?

Doch natürlich. Meine Familie lebt noch da, meine beiden Zwillingsschwestern spielen beim SV Lohhof Volleyball. Seit ich beim MBC spiele, ist es aber leider schwer, einfach mal vier Stunden nach München zu fahren.

Mit was verbinden Sie Ihre Zeit in München?

Ich habe die ersten 15 Jahre meines Lebens dort verbracht und beim DJK München das erste Mal Basketball gespielt. An die Zeit in München habe ich eigentlich nur positive Erinnerungen.

Was ist mit der Rückkehr, als Sie 2011 nach zwei enttäuschenden Jahren vom College in Nebraska wieder nach München kamen?

Ich hatte eine sehr schwierige Zeit in Nebraska und habe mich dann fünf Monate in München eingeschlossen. In diesen fünf Monaten war ich mir nicht sicher, ob es mit Basketball überhaupt weiter geht. Trotzdem möchte ich diese Zeit nicht missen, weil mich meine Familie in dieser Zeit sehr unterstützt hat.

Wie haben Sie das knappe halbe Jahr verbracht?

Damit ich meiner Mutter nicht auf der Tasche lag, hab’ ich in einer Bar gejobbt. Aber nicht als Barkeeper – diese Bezeichnung wäre ein Kompliment gewesen. Ich war mehr der Laufbursche. Es war eine kleine Bar und ich musste mich immer bücken. Das war mit meinen 2,03 Metern natürlich schwierig (lacht).

Danach bekamen Sie ein Angebot aus Hawaii, wo Sie aufgrund einer Sperrklausel ein Jahr lang nicht eingesetzt werden konnten.

Ich dachte, das wäre die richtige Entscheidung. Am Ende ist es nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe.

Nun sind Sie in Weißenfels gelandet. Ist der MBC nur eine Durchgangsstation?

Ich spiele als Rookie meine erste Saison in der BBL. Ich hab’ keine Ahnung, wie das Geschäft läuft. Im Sommer arbeite ich mich mit meinem Berater die beste Lösung aus, das kann beim MBC oder woanders sein.

... oder auch beim FC Bayern?

Für mich wäre es eine große Ehre, wenn die Bayern anklopfen würden. Die verpflichten ja auch nicht jeden Spieler. Es weiß aber keiner, was im Sommer passiert. Wichtiger sind deswegen erst einmal meine persönlichen Ziele: Dass ich mich jeden Tag verbessere und in jedem Spiel mein Bestes gebe.    

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