Stadionkönig gesucht
München - Auch in der Formel 1 hat sich herumgesprochen, dass die DTM- und Olympiapark-Macher da eine richtig gute Idee gehabt haben. Das erste DTM-Rennen im Olympiastadion übernächstes Wochenende wird „sicherlich ein einzigartiges Spektakel, das es so noch nie gegeben hat”, sagt Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg.
Und so ist es für ihn Ehrensache, zwischen den den beiden Formel-1-Rennen in Silverstone am Sonntag (14 Uhr, RTL und Sky live) und dem Heimrennen am Hockenheimring am 24. Juli einen Zwischenstopp in München einzulegen, um seinen Formel-1-Silberpfeil am Sonntag über das schmale Asphaltband unterm Zeltdach zu jagen. „Ich freu’ mich richtig darauf. Das wird ein gigantisches Erlebnis. Im Stadion wird sicherlich eine Hammer-Atmosphäre herrschen”, sagt Rosberg. Am 17.Juli, kurz vor Beginn des DTM-Hauptrennens, wird Rosberg den Motor seines Silberpfeils unterm Zeltdach kreischen lassen und ein paar Demorunden drehen.
Genauso wie mit großer Wahrscheinlichkeit auch Weltmeister Sebastian Vettel. Geplant ist, dass nach dem DTM-Rennen auch ein Red-Bull-Pilot einige Demorunden im Olympiastadion dreht. Wer das Weltmeister-Auto dabei fahren wird, will Red Bull erst nach dem Rennen in Silverstone bekannt geben, doch die Tendenz scheint zu Vettel zu gehen. Rosberg, den das Konzept des DTM-Events in München so sehr überzeugt hat, dass er auch bei seinem Auftritt im Aktuellen Sportstudio am 16. Juli dafür werben möchte, würde es freuen. Und allzu gerne würde der Monegasse mit deutschem Pass in München auch gegen Vettel fahren. „Wenn sich ein Rennen irgendwie einrichten ließe, wäre ich dabei, ganz klar”, sagt Rosberg.
„Der Sound wird einzigartig”
So weit wird es aber wohl nicht kommen. Die Strecke im Olympiastadion scheint schließlich schon für die im Vergleich zur Formel1 langsameren DTM-Boliden sehr schmal – und ob die Zuschauer mit der unbeschreiblichen Geräuschkulisse, die zwei Formel-1-Boliden gleichzeitig unter dem Zeltdach produzieren, zurecht kommen würden, scheint auch fraglich.
Freilich nur unwesentlich leiser, aber dafür viel weniger nervtötend ist das Geräusch, das DTM-Autos machen – und dadurch viel geeigneter für ein Rennen im Stadion. „Der Sound wird einzigartig”, verspricht Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, der sich ebenfalls sehr auf das Ereignis im Olympiastadion freut. „Die DTM geht damit noch näher an die Zuschauer. Ich denke, dass das ein Konzept für die Zukunft ist”, sagt er.
Dass die Fahrer zumindest im ersten Jahr keine Meisterschafts-Punkte gewinnen können in München, empfindet Haug nicht als Nachteil. „Jeder Fahrer wird in München hochmotiviert sein. Jeder möchte sich als erster den Titel des Stadionkönigs sichern.”