Gerland und Auge: Zwei Trainer unter Druck
MÜNCHEN - Es ist das einzig echte Münchner Derby innerhalb der drei Profiligen – die zweite Mannschaft des FC Bayern gegen Haching. Doch es könnte das vorerst letzte Mal sein, die Mannschaft von Trainer Hermann Gerland ist Tabellenletzter der Dritten Liga.
Am Dienstag (19 Uhr) ist Haching zu Gast im Stadion an der Grünwalder Straße. Rang 20 gegen Platz 12, Not gegen Elend. „Die Seuche! Wir haben die Seuche”, fluchte Gerland, als er nach dem 1:2 am Freitag gegen Jena Sportdirektor Christian Nerlinger begegenete. Der „Tiger” klingt beinahe resigniert, wenn er bei einer Bilanz von 17 Toren in 21 Partien, davon aus den letzten vier nur ein Elfmetertor, sagt: „Die Mannschaft hat sich bemüht, der Wille war da. Am Dienstag versuchen wir es auf ein Neues.”
Ein Sieg ist beinahe ein Muss, damit die kleinen Bayern im letzten Jahr von Jugendkoordinator Werner Kern (Jörg Butt übernimmt) nicht in die Regionalliga Süd absteigen. Gerlands Job ist aber wohl nicht in Gefahr.
Da geht es bei Haching deftiger zu. Manager Francisco Copado hatte nach dem 0:4 in Erfurt Trainer Klaus Augenthaler in einem AZ-Interview mangelnde Kommunikation vorgeworfen. „Ich bin jeden Tag mindestens einmal in Unterhaching, aber Copado lässt sich nicht blicken”, sagte Augenthaler am Montag der AZ. Und weiter: „Mit dem Interview fällt er mir ja in den Rücken. So geht's nicht.”
Augenthaler kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen: „So etwas ist unnötig. Gerade vor einem wichtigen Spiel. Man müsste mal nachdenken oder er müsste mal zu mir kommen und mit mir reden.” Gibt es noch eine Basis für eine Zusammenarbeit? Augenthaler: „Was heißt Zusammenarbeit? Das letzte Mal, als ich Copado gesehen habe, das war am Samstag nach dem Aalen-Spiel (2:0, d. Red.).” Also vor zehn Tagen.