Finanzprobleme bei Unterhaching: "Bei den Januar-Gehältern hängen wir hinterher"

Unterhaching - Das liebe Geld und der Fußball, die beiden Dinge müssen zusammenspielen, sonst passt es nicht. So wie aktuell bei Regionalliga-Spitzenreiter Unterhaching.
Spieler und Mitarbeiter des Vereins sollen für die Monate Dezember und Januar kein Gehalt bekommen haben. Das wundert, da der Verein im Sommer von einer kräftigen Finanzspritze durch den Transfer des einstigen Eigengewächses Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund profitiert hatte. Mehr als sechs Millionen Euro sollen auf das SpVgg-Konto geflossen sein.

Langjähriger Haching-Präsident Kupka sicher: "Die benötigten Gelder werden bald reinkommen"
Einnahmen aus Transfers haben die Hachinger in den letzten Jahren immer wieder benötigt, um die laufenden Kosten decken zu können. Mit diesen Geldern musste der Verein finanzielle Löcher der Vergangenheit stopfen, unter anderem bei Banken. Dazu kamen Investitionen für den Erhalt des NLZ, angeblich rund zwei Millionen.
Dass es der SpVgg Unterhaching finanziell schlecht geht und die Ziele infrage gestellt werden müssen, das glaubt der langjährige Haching-Präsident und ehemalige Bürgermeister Engelbert Kupka (84) aber nicht: "Ich kann mir nur vorstellen, dass es sich um einen momentanen Liquiditätsengpass handelt. Die benötigten Gelder werden sicher bald reinkommen und zur Verfügung stehen", ist sich Kupka, der 39 Jahre an der Spitze des Vereins stand, sicher.
Manni Schwabl: "Wir haben momentan einen vorübergehenden Liquiditätsengpass"
Sein Nachfolger Manni Schwabl klärt gegenüber der AZ auf: "Es stimmt, dass noch einige wenige Gehälter Dezember und Teile aus dem Januar offen sind. Aber das wird in der nächsten Woche erledigt. Wir haben momentan einen vorübergehenden Liquiditätsengpass, mehr nicht. Wir werden allen unseren Verpflichtungen vollumfänglich nachkommen."
Woher das Geld kommt, dazu sagt Schwabl: "Es ist noch eine Rate von einem Sponsor offen, der selbst Probleme hatte. Aber ich setze einem Partner doch nicht das Messer auf die Brust, das macht man nicht. Des Weiteren kommt Geld aus einem Verkauf eines Aktienpakets rein. Dieser Verkauf hätte schon früher über die Bühne gehen sollen, hat sich verzögert."
Aktuell steht die SpVgg-Aktie übrigens bei 4,90 Euro. Ob der Drittliga-Aufstieg, zunächst muss die Mannschaft von Trainer Sandro Wagner die Meisterschaft einfahren und dann die Relegation gegen den Nordostmeister (derzeit Rot-Weiß Erfurt) gewinnen, realisiert werden kann, steht auf einem anderen Blatt.
Außerdem gibt es bei Aufstieg ein weiteres Problem, denn dann müssen Bürgschaften in Millionenhöhe nachgewiesen werden. Schwabl: "Zuerst einmal müssen wir Meister in der Regionalliga Bayern werden und dann noch die Relegation bestehen. Zudem müssen wir sehen, welche Lizenzauflagen wir zu erfüllen haben, denn die werden ja in jedem Jahr mehr. Wir können und wollen nicht, dass wir mit Gewalt aufsteigen und dann unsere Nachwuchsausbildung darunter leidet." Klingt, als wäre der Aufstieg bei der SpVgg nicht allzu fest eingeplant.