Ein Gewinner namens Copado
Unterhaching Am Ende kam alles anders. Nicht wenige hatten im Vorfeld der Jahreshauptversammlung der SpVgg Unterhaching einen Rücktritt von Sportchef Francisco Copado erwartet, Insider hatten sogar von einem bereits unterschriebenen, aber im letzten Moment zurückgezogenen Rücktrittsgesuch berichtet.
Copado ist freilich nach der Mitgliederversammlung Donnerstagabend im VIP-Haus des Sportparks noch im Amt. Seinen Rückzug angekündigt hat dafür Präsident Engelbert Kupka. Nach 37 Jahren wird im Sommer eine Ära zu Ende gehen.
Copado dagegen darf sich als der Gewinner des Abends fühlen. Kupka stärkte dem 36-Jährigen den Rücken, erklärte, dass der Ex-Profi Tag und Nacht für den Klub arbeite und lobte ihn auch wegen seiner Bemühungen um neue Sponsoren. „Ich freue mich über das, was das Präsidium gesagt hat“, sagte Copado am Freitag, „endlich wurde einmal Tacheles geredet. Entscheidend ist, dass in der Führung keiner dem anderen weh tun will.“ Copado ergänzt: „Natürlich wird mir immer gern alles in die Schuhe geschoben. Viele sind gegen mich, dabei arbeite ich mit am meisten für den Verein – und das bisher ehrenamtlich.“
Leicht werden die kommenden Wochen für Copado aber nicht. In der nächsten Saison will Haching die Kaderkosten um 50 Prozent senken. Copado, der diesen Sommer insgesamt 16 Spieler holte und Trainer Klaus Augenthaler so einen teuren und aufgeblähten Kader vorsetzte, muss sparen. „Wir werden verstärkt auf die Jugend setzen. Wir wissen, dass wir sparen müssen, weil wir noch keinen neuen Hauptsponsor haben“, sagt Copado. Und: „In den nächsten zwei Jahren wollen wir nichts zerstören, sondern etwas aufbauen.“
Reinhard Franke
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