Copado: „Mir kündigt keiner“

Verwirrspiel um Hachings umstrittenen Sportchef Copado: Er bestreitet, vor dem Rauswurf zu stehen. Das Präsidium will sich erst bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag erklären.
Reinhard Franke |
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Francisco Copado bleibt Sportchef in Unterhaching.
Rauchensteiner/Augenklick Francisco Copado bleibt Sportchef in Unterhaching.

Unterhaching - Eine beschauliche Vorweihnachtszeit sieht anders aus. Bei der SpVgg Unterhaching regiert kurz vor Weihnachten das Chaos. Okay, sportlich läuft es passabel, obwohl zuletzt die Partien gegen Bayern II und nun gegen Regensburg abgesagt wurden. Der Drittligist steht auf Platz elf. Langeweile kommt im Verein dennoch nicht auf. Denn vor der Mitgliederversammlung am Donnerstag (19 Uhr, VIP-Haus) gibt es Unruhe – und zwar hausgemachte.

Präsident Engelbert Kupka hatte am vergangenen Dienstag das Aus von Francisco Copado als Sportchef auf einer internen Jugendtrainer-Tagung bekannt gegeben. Als dies der „Münchner Merkur“ am Freitag verkündete, begann ein obskures Verwirrspiel: Hachings Mäzen Anton Schrobenhauser – er hatte Schwiegersohn Copado bei der SpVgg installiert – soll außer sich gewesen sein, als er davon hörte. Da der finanzstarke Bauunternehmer den klammen Drittligisten seit Jahren über Wasser hält, verfügt er über genug Einfluss, um in diesem Fall eine Kehrtwende herbeizuführen. Das Resultat: Kupka musste noch am Freitag zurückrudern. „Es gibt keine Entscheidung des Präsidiums, dass wir uns von Copado trennen“, sagte der Präsident. „Bis gestern Nacht hat er sich um unsere Verträge gekümmert und wird das auch in den nächsten Tagen tun.“ Eine Pressemitteilung ergänzte: Das Präsidium würde bei der Versammlung am Donnerstag „alle bestehenden Fragen beantworten“. Was kommt danach?

Am Sonntag war Kupka nicht zu erreichen. Copado selbst sagte zur AZ: „Mir kündigt keiner und ich höre auch nicht auf. Meine Mission ist noch nicht zu Ende. Irgendjemand will mir wieder eins auswischen.“ Er werde auch über die Versammlung hinaus Sportchef bleiben, versicherte er. Sein Rauswurf sei „nie ein Thema“ gewesen: „Ich bin voll bei der Arbeit.“

Sportlich gibt es freilich viel zu tun, drei Spieler sollen in der Winterpause gehen. Nach AZ-Informationen werden Ricardo Villar und Nahuel Fioretto die SpVgg definitiv verlassen. Auch Gardar Gunnlaugsson soll sich einen neuen Klub suchen. Andererseits droht zugleich der Verlust des gefährlichsten Angreifers im Kader. Wie Hachings Cheftrainer Klaus Augenthaler bestätigte, hat sein erfolgreichster Stürmer Mijo Tunjic (sechs Saisontore) das Interesse von BayernII-Coach Hermann Gerland geweckt. Doch Copado sagt über den 22-Jährigen: „Tunjic geht mit Sicherheit nicht.“ Was Copado eigentlich wissen müsste. Schließlich war er es, der Tunjic im Sommer von den Stuttgarter Kickers nach Haching holte.

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