Sport in der Stadt: Sie wollen nur spielen
Erster Teil der AZ-Serie „Sport in der Stadt“: Die Spielenachmittage in den Münchner Parks. Sie sind vor allem für Kinder gedacht – doch auch Erwachsene können hier ihren Spaß haben
Lilay, Vicky und Jamil sind von den kleinen bunten Bällen ganz fasziniert. Lilay versucht mit zweien davon zu jonglieren. Vicky und Jamil werfen sie sich gegenseitig zu. Neben den drei Freunden spielt ein anderer Junge mit einem Diabolo. Andere fahren auf Einrädern oder Pedalos. Frisbee-Scheiben, Hüpfbälle und Stelzen stehen ebenso für Kinder und Eltern frei zur Verfügung. Schließlich sollen alle einfach Spaß haben. „Spaß an Bewegung“, sagt Elke Knerich vom FreizeitSport-Team der Stadt München, das von Mai bis Oktober in München dafür sorgt, dass sich kleine wie große Freizeitsportler an den sogenannten Spielnachmittagen austoben können.
Immer sonntags starten die Spielnachmittage von 14.30 Uhr bis 18 Uhr. Wo? Im Luitpoldpark auf der Wiese neben dem Bamberger Haus. Im Westpark auf der Wiese in der Nähe des Bayerwald-Hauses. Im Riemer Park beim Spielplatz am See. Oder im Ostpark bei der Gymnastikwiese.
„Die Spielnachmittage sollen vor allem Kinder aber auch Erwachsene dazu animieren, sich zu bewegen, zu spielen und zu toben. Das ist in unserer modernen Gesellschaft leider nicht mehr normal und alltäglich“, sagt Edith Rubenbauer vom Sportamt. „Eine gute Koordination und Motorik ist nicht nur für den Körper wichtig, sondern auch für den Geist.“ Sie betont: „Studien haben ergeben, dass durch sportliche Bewegung die Verknüpfungen im Gehirn angeregt werden. Und auch das soziale Verhalten wird so gefördert.“
Das Schöne dabei ist: Diese positiven Effekte entstehen nicht durch Druck oder Zwang. Das ganze basiert auf einer rein spielerischen Ebene. Die Kinder (und auch Erwachsenen) können einfach alles ausprobieren, nach Lust und Laune. Es gibt keine großartigen Vorschriften und Regeln, die entstehen beim Spielen von selbst. Die Kinder bekommen hier und da ein paar Tipps und Tricks vom FreizeitSport-Team während der Spielnachmittage. Das war’s dann aber auch schon.
Und das kommt bei den Kindern gut an. „Ich spiele jetzt zum ersten Mal mit Jonglierbällen“, sagt Lilay, „die haben lustige Farben und glänzen so, sind ganz weich.“ Sie lacht. Der Junge neben ihr mit dem Diabolo, sein Name ist Lukas, hat ebenfalls viel Spaß. „Die Leute hier geben einem tolle Tipps“, meint er. „Ich wollte schon oft Diabolo spielen, habe aber nicht gewusst wie man startet. Und jetzt kann ich sogar schon einen Trick.“
Mit Schulen und Sportvereinen arbeitet die Stadt München, wenn es um das FreizeitSport-Programm geht, zusammen. Denn durch Sport und Spiel wird bei dem einen oder anderen Kind auch die Lust geweckt, in einen Verein einzutreten.
Auch Erwachsene können einfach spielen und Spaß haben. Von Mai bis Oktober gibt es neben den Spielnachmittagen in den Parks auch einen Spielabend. Immer sonntags – für große, erwachsene Spielkinder. Und zwar in der Fußgängerzone am Richard-Strauss-Brunnen beim Karlsplatz – dort wird von 17 Uhr bis 20.30 Uhr gespielt. Mit Hüpfbällen, Parallelskiern oder einer riesigen Raupe. „Da habe ich selbst schon öfter mitgemacht“, erzählt Rubenbauer und grinst: „Bewegung macht einfach Spaß.“
- Themen:
- Westpark