Spanien verbietet Dopingermittlungen gegen Valverde

Gericht in Madrid erklärt Verfahren in Italien für "null und nichtig". Blutproben aus dem Fall gegen Dopingarzt Fuentes dürfen nicht als Beweismittel verwendet werden.
von  Abendzeitung
Die spanische Justiz lässt ihn nicht im Regen stehen: Alejandro Valverde.
Die spanische Justiz lässt ihn nicht im Regen stehen: Alejandro Valverde. © dpa

MADRID - Gericht in Madrid erklärt Verfahren in Italien für "null und nichtig". Blutproben aus dem Fall gegen Dopingarzt Fuentes dürfen nicht als Beweismittel verwendet werden.

Neue Wende im Fall Alejandro Valverde: Die spanische Justiz hat den Doping-Ermittlungen in Italien gegen den Radprofi einen Riegel vorgeschoben. Ein Madrider Gericht erklärte das Verfahren des Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) gegen den Spanier für „null und nichtig“. Der Richter Antonio Serrano untersagte es den Italienern am Mittwoch in einer Verfügung, Blutproben aus dem Labor des mutmaßlichen Dopingarztes Eufemiano Fuentes bei den Ermittlungen gegen den vorjährigen Gewinner der ProTour-Wertung zu verwenden.

Dem CONI hätte keine Blutprobe aus den Beweismitteln zur Aufklärung des Dopingskandals um die „Operación Puerto“ zur Verfügung gestellt werden dürfen, betonte Serrano. Der Richter leitet die Ermittlungen in der größten Dopingaffäre der Radsportgeschichte, die vor drei Jahren von der spanischen Polizei aufgedeckt worden war. Die italienischen Doping-Fahnder verfügen angeblich über Anhaltspunkte dafür, dass Valverde in den Skandal verwickelt gewesen sein soll. Danach soll einer der Blutbeutel, die bei Fuentes sichergestellt worden waren, Blut des Profis Valverde enthalten. Das CONI lud Valverde für diesen Donnerstag zu einem Verhör vor.

Der Spanier ließ nach der Intervention des Richters offen, ob er der Vorladung Folge leisten werde. „Valverde wird seine Anwälte konsultieren und das tun, was die Juristen ihm raten“, sagte sein Manager Paco Sánchez Sabater. „Mein Rat wäre, nicht nach Rom zu reisen, wenn dies nicht erforderlich ist.“ Nach der Entscheidung der Madrider Richter dürfen die Italiener die Blutprobe aus dem Fuentes-Labor nicht für ihre Ermittlungen verwenden, weil sie ein Beweismittel im Verfahren gegen den mutmaßlichen Doping-Arzt darstelle. Solange das Verfahren in Madrid laufe, dürfe die Probe nicht für die Untersuchung anderer Vergehen benutzt werden. Zudem sei das CONI keine juristische Institution. Es gebe sich zwar den Anschein, als wäre es eine Sonderstaatsanwaltschaft für Dopingvergehen. In Wirklichkeit sei das CONI aber von der zivilen Gerichtsbarkeit unabhängig.

Die Intervention des Madrider Richters löste bei den spanischen Radsportfans eine gewisse Erleichterung aus. Die Experten hatten prophezeit, dass Valverde vor dem CONI einen schweren Stand haben würde. „Alejandro fährt nach Rom wie ein Lämmchen zum Schlachthaus“, zitierte die Zeitung „El Mundo“ einen Vertrauten des Profis.

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