So sieht ein Sieger aus
Der Usbeke verteidigt seinen Titel durch einen Abbruchsieg über Drumond, doch danach entschuldigt er sich bei den Fans: "Ich wollte euch mehr zeigen."
Blutverschmiertes Gesicht, eine klaffende Platzwunde auf der linken Braue, das Auge fast zugeschwollen, so stand Ruslan Chagaev da. Als Sieger. Doch zum Feiern war dem Usbeken nach seinem Abbruchsieg in Rostock über den Costa Ricaner Carl Davis Drumond wahrlich nicht. „Es tut mir sehr leid. Ich hätte gerne weitergeboxt und den Zuschauern noch etwas geboten“, sagte Chagaev nach seinem Comeback-Fight nach einjähriger Ringpause nach einem Achillessehnenabriss.
Doch der Ringrichter ließ ihn nicht weiterboxen. In der dritten Runde eines bis dahin äußerst blutleeren Kampfes waren die Kontrahenten mit den Schädeln zusammengerasselt. Sofort floss das Blut aus Chagaevs Cut. Zwei Runden später knallten die Boxer wieder mit den Köpfen zusammen und die Platzwunde vergrößerte sich. Nach der sechsten Runde brach der Ringrichter – auf Anraten des Arztes – den Fight ab. „Es bestand die Gefahr, dass das Lid reißt“, sagt der Medinziner Christoph Götz über die „Blutsauerer“. „Es wird einige Zeit brauchen, damit das verheilt.“
Nach den Regeln der WBA wird dann der zum Sieger erklärt, der zum Abbruchszeitpunkt auf den Punktezetteln vorne lag. Das war Chagaev.
Damit darf er sich nun weiter WBA-Weltmeister nennen. Genau wie der russische Riese Nikolai Walujew. Noch in diesem Jahr werden die beiden Co-Weltmeister untereinander ausmachen müssen, wer der wahre Champion ist. Der Champion der WBA.
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