Snowboard: Bronze für Klein-Lorenz

Amelie Kober aus Fischbachau wird überraschend Dritte im Snowboard-Slalom. Das Leben als Mutter hat sie stark gemacht.
Markus Merz |
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Krasnaja Poljana - Lorenz war bei den Großeltern in Fischbachau, mit nach Russland durfte er dann doch nicht. Doch er wird auch vor dem Fernseher ganz genau mitbekommen haben, was seine Mammi da gerade geschafft hatte. Amelie Kober, das ist die Mutter des dreijährigen Lorenz, ist in Sotschi im Snowboard-Parallelslalom auf Platz drei gewedelt. Und das mit einem gebrochenen Ellenbogen!

Kober widmete die Medaille, ihre zweite olympische nach Silber im Riesenslalom 2006 in Turin, ihrem Söhnchen. „Nach der Schwangerschaft mit einem Kleinkind noch einmal zurückzukommen und eine Olympia-Medaille zu holen, freut mich unheimlich“, sagte sie, „die Medaille ist auch für meinen Sohn. Er ist ja 2010 quasi mitgefahren.“ Kurz vor den Spielen von Vancouver hatte die damals 23-Jährige von ihrer Schwangerschaft erfahren. Mit Lorenz im Bauch scheiterte sie, die erfolgsverwöhnte, im Viertelfinale. „Die Schwangerschaft hat mir damals geholfen, besser mit dem Misserfolg zurechtzukommen“, erzählte Kober.

Bei den Weltcups ist Klein-Lorenz schon seit Jahren meistens dabei und wartet im Zielhang auf Mama Amelie. Und in Sotschi? „Es wäre möglich gewesen, aber wir haben uns dagegen entschieden. Durch die vielen Sicherheitszonen hätte es sein können, dass wir uns fast nicht sehen können“, sagte Kober dem „Stern“ vor den Spielen.

Also fuhr Amelie Kober alleine zu Bronze – und sponn ihre Heldensaga weiter. Erst am Mittwoch war sie beim Riesenslalom schwer gestürzt, hatte sich dabei den Ellenbogen gebrochen. Gegen den Rat ihrer Trainer und der Ärzte ging sie am Samstag aber trotzdem an den Start. Und das, obwohl sie sich nur mit einer Hand beim Start abstützen konnte und ihr linker Arm schlaff nach unten lag. Und sie holte ihre zweite Medaille. „Ich kann noch gar nicht realisieren, was ich hier geschafft habe. Die Starts waren sehr schmerzhaft. Manchmal dachte ich mir, was machst du hier eigentlich?“ Zur Heldin werden, was denn sonst? „Ich bin stolz auf Amelie. Sie ist so tough. Sie ist die Beste. Ich liebe sie“, sagte Zimmerkollegin Anke Karstens, die Silber gewann.

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