Skitour mit Kindern - ein Erfahrungsbericht
Als begeisterter Langläufer und Ausdauersportler hatte unser Sohn schon seit längerem Lust, mit auf eine Skitour zu gehen. Aber auch Ausrüstungen für Kinder angefangen von den Skiern mit passender Bindung über Felle bis hin zu den geeigneten Schuhen kosten eine Stange Geld. Abgesehen davon, dass das Angebot am Markt nicht gerade viel hergibt.
Eine Möglichkeit: sich das Material selber „zusammenbasteln“- ein großer Aufwand. Für vier Wochen hatten wir das Glück, dass die Firma Dynafit uns mit Testmaterial unterstützt hat, um erste Erfahrungen damit zu machen.
Wo ist der Schnee? Egal!
Da der Schnee in diesem Winter viel zu lange auf sich warten ließ, improvisierten wir eben, wie so viele andere Tourengeher auch und starteten unsere erste Tour trotz Schneemangels noch vor Weihnachten schon am Berg und nicht im Tal.
Von der Hausberg Bergstation im Garmisch Classic Skigebiet ging's los in Richtung Kreuzeck. Einfach los – nein so einfach geht's dann doch nicht. Erst das Fell aufziehen, und zwar so, dass es keine Falten gibt. Danach die Bindung so einstellen, dass das bergauf Gehen ermöglicht wird.
Welche Versicherungen Skifahrer brauchen - und welche nicht
Papa wird als Packesel missbraucht, denn eine dickere Jacke sowie der Skihelm für die Abfahrt dürfen nicht fehlen. Mit etwa sieben Kilo zusätzlich an den Füßen ist in Relation zum Körpergewicht für Kinder das Tourengehen viel anstrengender als für Erwachsene.
Da die Skier mit ihren 149 cm sehr lang waren, versuchten wir, Spitzkehren zu vermeiden und nie zu steil aufzusteigen. „Der Weg ist das Ziel“ – mit ausreichend Pausen, einem Traubenzucker und einem Schluck Tee zwischendurch wird die Tour nicht zu anstrengend und bleibt kindgerecht.
Schneller als erwartet war das Ziel erreicht und auf der Piste ging es schon wieder hinab. Unsere zweite Tour führte uns dann schon von der Talstation nach ganz oben. Immer noch mit gemäßigtem Schnee, aber eine kleine Passage Tiefschnee konnten wir bei der Abfahrt neben der Piste immerhin ergattern.
Kombitickets von BOB und Bahn: Vom Hauptbahnhof auf die Piste - für 46 Euro
Die Kochelbergtalabfahrt hinauf zu steigen, erfordert schon etwas mehr Kondition. An den steileren Passagen benötigt es Geschicklichkeit und perfekten Stockeinsatz, um auf dem Eis nicht wieder runterzurutschen, Unser 10-jähriger hat dies perfekt gelöst. Da Kinder den Blick fürs Wesentliche haben, lenkt eine am Rande der Piste entdeckte Tierspur oder der gerade abfahrende, winkende Kumpel von den Strapazen des Aufstiegs mehr ab als der motivierende Papa neben ihnen.
Mit Spaß bergauf
Leider konnten wir im Testzeitraum nicht genügend Touren weiter abseits der Pisten gehen. Da unser Sohn aber hochgradig begeistert von diesem Sport war, werden dies sicher nicht die letzten Touren gewesen sein.
Inspiriert von einem Freund, der sich von seinem Taschengeld eine eigene Tourenausrüstung zusammengespart hat und selbst am Wochenende alleine um 8 Uhr morgens den Berg hochstapft (und das mit 14 Jahren), werden wir um diese Investition sicher nicht herumkommen.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass es absolut lohnenswert ist, das Tourengehen mit Kindern auszuprobieren, wenn das Kind dies möchte. Alles in allem sollte dabei der Spaß im Vordergrund stehen und nicht sportliche Höchstleistungen, um die Motivation langfristig beizubehalten.
- Themen: