Schwimm-Trials: Lochte ist Phelps voraus

Das verfrühte Geburtstags-Geschenk blieb aus - stattdessen gab es für Michael Phelps eine weitere Lektion von Ryan Lochte.
von  dpa

Das verfrühte Geburtstags-Geschenk blieb aus - stattdessen gab es für Michael Phelps eine weitere Lektion von Ryan Lochte. Der Weltmeister und Weltrekordhalter schwamm dem Olympiasieger bei den amerikanischen Olympia-Ausscheidungen in Omaha/Nebraska erneut davon.

Omaha - Im Halbfinale über die 200 Meter Lagen kam Lochte beinahe spielerisch zur neuen Weltjahresbestzeit von 1:55,51 Minute - für Phelps blieb einen Tag vor seinem 27. Geburtstag mit mehr als einer Sekunde Rückstand (1:56,66) nur Platz zwei.

"Ich habe einen Gang zurückgeschaltet, als klar war, dass das Rennen entschieden ist", betonte der 14-malige Olympiasieger anschließend. "Ich habe noch mehr drauf", konterte Lochte. Im vierten Trials-Duell der Superstars lag Phelps vor 14 108 Zuschauern im Tollhaus CenturyLink Center nur auf der Schmetterlings-Strecke vor seinem Dauerrivalen - und das auch nur mit einer Hundertstelsekunde. Auf der Rücken-Strecke übernahm Lochte dann die Kontrolle, baute seinen Vorsprung auf der Brust-Distanz aus und schwamm mit einer dreiviertel Länge Vorsprung ins Ziel.

"Ich habe einfach getan, was ich tun musste - als Erster anschlagen und mir somit einen Finalplatz gesichert", spielte Lochte Zeit und Sieg lässig herunter. Sein klarer Erfolg über Phelps war umso beachtlicher, weil er 47 Minuten zuvor noch sein Halbfinale über die 200 Rücken absolvieren musste und hier in 1:55,73 Minute ebenfalls als Schnellster in den Endlauf schwamm.

Der 27-Jährige hatte im Duell mit Phelps nicht nur sportlich Oberwasser, sondern auch in Sachen Mode. Während der Rekord-Olympionike aus Baltimore barfuß zum Start tapste, schritt Sonnyboy Lochte wie gewohnt in seinen selbst designten Schuhen Richtung Block - diesmal in einem weißen Sondermodell, das mit Stars 'n Stripes versehen ist und auf Knöchelhöhe aerodynamisch nach hinten geformte Flügel hat. "Meine neueste Edition", meinte Lochte stolz, als er in der Interview-Zone stand und genauso viele Blicke auf seine Schuhe wie auf sein Gesicht gerichtet waren.

Ein Hingucker war auch Rebeccas Sonis Halbfinale über die 200 Meter Brust. Die Olympiasiegerin schwamm im knallroten Anzug ein überlegenes Rennen, schlug in Weltjahresbestzeit (2:21,45) an und unterbot somit ihre alte Marke gleich um 77 Hundertstelsekunden. Im 200 Meter Brust-Finale stahlen Sieger Scott Weltz (2:09,01) und der Zweitplatzierte Clarke Burckle (2:09,97) den etablierten Eric Shanteau und Brendan Hansen die Show und auch die Olympia-Tickets.

Weltz war von seinem Triumph am meisten überrascht. Der 23-Jährige wirkte völlig verdutzt und hätte fast die wartende Live-Interviewerin des TV-Senders NBC übersehen. Vor vier Jahren war der Kalifornier bei den Trials noch 37. geworden. "Und jetzt habe ich den Titel - das klingt verrückt, ist aber ziemlich cool", meinte Weltz

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