PYEONCHANG - Nachdem Mathias Nielsson und Björn Ferry die russischen Doper als "Idioten" bezeichnet haben, erhielten sie Morddrohungen. "Müssen um unser Leben fürchten!"
Dergrößte Dopingskandal der Biathlon-Geschichte droht die Athleten-Gemeinde zu spalten. Denn während schwedische Athleten, die sich gegen die Doper ausgesprochen hatten, Morddrohungen aus Russland erhielten, gibt sich das russische Team unbeeindruckt, uneinsichtig und – trotz des zuletzt bekannt gewordenen sechsten positiven Tests – bester Laune. „Wir können nicht verstehen, wie locker die hier mit ihrer Situation umgehen, und sind fassungslos über die Dreistigkeit“, sagte Magdalena Neunerie Russen sind extrem gut gelaunt und scherzen viel. Das ist krass und enttäuschend. Wir haben ein Problem damit und gehen den Russinnen aus dem Weg.“<
Eine Tatsache, die auch
Weltverbands-Präsident Anders Besseberg
nicht entgangen ist. Der>Norwege
r
beklagte „eine durch den russischen Dopingfall ausgelöste große Splittung der Biathlon-Familie“. Die Schweden
mit ihrem deutschen Cheftrainer Wolfgang Pichler forderten
nach
den
Morddrohungen gegen seine Team
m
itglieder Mathias Nielsson und Björn Ferry Sicherheits
g
arantien
für das
Weltcup-Finale in Chanty Mansijsk (26. bis 29. März).
Ansonsten müsse man die Veranstaltung boykottieren.
„Wir können uns nicht vorstellen, zu einem Weltcup zu fahren, bei dem wir Angst um unser Leben haben müssen. Die Russen wollen schließlich Olympi
a
2014 ausrichten. Die müssen für unsere Sicherheit garantieren“, sagte Pichler
, „d
ie Russen haben gedopt, und wir haben den Ärger. Das kann doch nicht wahr sein.“ Nielsson hatte in seinem Internet-Blog die russischen Doper als „Idioten“ bezeichnet
.
Tatsächlich ist der Umgang der Russen mit ihren des Dopings überführten Teamkollegen
Albina Achatowa, Jelena Jurjewa und Dimitri Jaroschenko
seltsam. Zwar versprach
Sportdirektorin Jelena Anikina „harte Strafen“
.
Zuvor jedoch hatte die zweifache
Bro
n
ze-Gewinnerin Olga Saizewa jeden kritischen Kommentar abgelehnt
. Außerdem hatte Jurejewa im TV erklärt:
„Ich habe ein reines Gewissen.“ Einen WM-Abzug
des Teams oder der
verdächtigten
Ä
rzte lehnt Sportdirektorin
Anikina
ab. Dabei ist in Pyeongchang au
ch
der Ehemann der erwischten Achatowa, Andrej Dimitrijew, als Arzt der Männermannschaft
vor Ort.