Schumacher unter Dopingverdacht!
Deutscher Rad-Star positiv getestet. Sein Boss: „Dieser Mensch hat uns betrogen!“
PARIS Dem Radsport – insbesondere dem deutschen – droht ein weiterer kapitaler Dopingfall. Stefan Schumacher, der bei der diesjährigen Tour de France zwei Etappen gewann, wurde positiv auf das EPO-Präparat CERA getestet. Die französische Behörden hatten Nachuntersuchungen der Proben, die bei der Tour de France genommen wurden angeordnet, dabei wurde das Mittel nachgewiesen. Sein Rennstall Gerolsteiner suspendierte Schumacher sofort. „Wir sind von diesem Menschen betrogen worden. Ich werde ihn bis zum letzten Cent, den ich in der Tasche habe, juristisch verfolgen“, sagte Teamchef Hans-Michael Holczer. Schumacher selbst erklärte: „Ich kann nur sagen, dass ich nicht gedopt habe. Das ist völliger Schwachsinn.“
Doch Schumacher ist nicht das erste Mal aufgefallen. Er war bereits vor der WM 2007 ins Viser der Dopingfahnder geraten als seine Blutwerte nicht in Ordnung waren, er das aber mit einer Durchfall-Erkrankung erklären konnte. Kurz nach der WM waren nach einem Autounfall unter Alkoholeinfluss in der Blutprobe Spuren von Amphetaminen gefunden worden. Da es aber nicht um eine offizielle Doping-Kontrolle handelte, wurde er nicht bestraft.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) will gegen den zweifachen Tour- Zeitfahrsieger gleich ein Verfahren „mit dem Ziel der höchstmöglichen Sperre“ von mindestens zwei Jahren einleiten, sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping. Es werde zudem die Möglichkeit einer Geldstrafe und von Schadenersatz geprüft. Das Kapitel BDR ist für Schumacher wohl schon geschlossen. „Ich wage zudem die Prognose, dass Schumacher nie mehr für eine Mannschaft des BDR fahren wird“, sagte Scharping, der den 27-Jährigen aufforderte, die „Hintermänner“ des Dopings offenzulegen. „Es ist ein Schock, weil es ein ungeheurer Betrug ist.“
- Themen: