Schnarchstart! Vettel ist raus

Red-Bull-Pilot, von Platz zwei gestartet, muss nach Kollision mit Räikkönen sein Auto abstellen und verliert wichtige Punkte im WM-Kampf. Weltmeister Hamilton feiert „historischen Sieg“.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Sichtlich frustriert: Sebastian Vettel, der beim Grand Prix von Ungarn ausschied.
firo/Augenklick Sichtlich frustriert: Sebastian Vettel, der beim Grand Prix von Ungarn ausschied.

Red-Bull-Pilot, von Platz zwei gestartet, muss nach Kollision mit Räikkönen sein Auto abstellen und verliert wichtige Punkte im WM-Kampf. Weltmeister Hamilton feiert „historischen Sieg“.

BUDAPEST Nicole Scherzinger wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht, als ihr Freund Lewis Hamilton auf seinen Silberpfeil sprang und die Arme gen Himmel hob. Als Hamilton dann auf dem Podium ausgelassen in die Höhe sprang und dann ausgelassen mit Champagner spritzte (und offenbar den schlimmen Unfall von Felipe Massa zumindest in diesem Moment vergessen hatte), da hüpfte im Zuschauerbereich auch sie. Scherzinger und Hamilton sind wieder zurück: Der Weltmeister und seine Freundin gehören seit Hamiltons gleichzeitig überraschenden wie überzeugenden Triumph auf dem Hungaroring wieder zu Siegern in der Formel 1.

"Wir denken an Felipe"

Da konnte sich auch Norbert Haug wieder freuen. Der Horrorcrash von Felipe Massa in der Qualifikation hatte Haug sichtlich mitgenommen. „Wir denken an Felipe - er wäre heute ein Siegkandidat gewesen, wir alle wünschen gute Besserung", sagte Haug gleich nach dem Sieg seines Schützlings Hamilton zunächst, ehe er endlich jubelte. "Dieser Sieg war eine Sensation! Das kam für uns genauso überraschend. Lewis war eine Klasse für sich." Und dann fügte Haug mit etwas Pathos hinzu: „Die Silberpfeile fliegen wieder! Das war kein geerbter Sieg, das war ein historischer Sieg. Unser erster Sieg mit Kers - wer weiß, ob nochmal einer dazukommt."

Tatsächlich war Hamilton auch dank seines Powerknopfs am Lenkrad, der ihm kurzfristig 80 Zusatz-PS bescherte, an fast allen Rivalen vorbeigeflogen. Auch und vor allem an Sebastian Vettel. Dessen Red Bull hat kein Energierückgewinnungssystem. Und doch wirkte Vettel am Sonntag um 14 Uhr in Budapest am Start wie ein Formel-1-Lehrbub. Wie schon zuletzt am Nürburgring verschlief Vettel den Start, musste nicht nur seinen Teamkollegen Mark Webber vorbeiziehen lassen, sondern auch Hamilton und Ferrari-Mann Kimi Räikkönen.

Weil Vettel so langsam war, kollidierte Räikkönen sogar mit ihm. Vettel: „Das Problem am Start war, dass einige da mit Kers fahren und andere nicht. Der Kimi kann da nix dafür, aber er kam plötzlich von hinten, ist aufs Gas und bei mir quer reingekommen. Ich kann mich da nicht in Luft auflösen.“

Vettel ramponierte beim Schnarchstart das Auto

Mehr noch: Vettel zerstörte sich wegen seines Schnarchstarts sogar die Karre. „Ich habe sofort gemerkt, dass da nach dem Zusammenprall mit Kimi was kaputt ist. Das haben wir dann auch später beim Pit-Stop gemerkt, da war das Rad verklemmt. Das linke Rad war beschädigt, in den Rechtskurven war dann Zapfenstreich", sagte Vettel.

Statt sich also seinen dritten Sieg zu holen und wichtigen Boden gut zu machen auf seinen Rivalen Jenson Button, der in Budapest das ganze Wochenende Probleme hatte und am Ende auch nur auf Rang sieben landete, kann Vettel, der nach 30 Runden sein Auto endgültig in die Garage stellte, seine WM-Träume beinahe schon begraben. „Was soll ich sagen? Wir hätten heute wichtige Punkte gut machen können", erklärte er, „aber verloren ist noch nichts." Das mag sein, doch Button-Jäger Nummer 1 ist ab sofort nicht mehr Vettel, der schon letzte Woche von seinem Rennstall zum Startüben verdonnert worden war, sondern ausgerechnet sein Teamkollege Mark Webber, der wieder mal ein fehlerfreies Rennen ablieferte und am Ende auf Rang drei landete, während Vettel raus war. Aus dem Rennen – und auch schon aus dem WM-Kampf.

Bester Deutscher war Nico Rosberg, der Vierter wurde. Timo Glock landete zudem auf Platz sechs. Vettel dagegen sollte die Sommerpause nutzen, um richtig auszuschlafen.

Filippo Cataldo

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.