Schmerzhafte Abgänge

Hachings Volleyballer bereiten sich mit einem fast neuen Team auf die Champions League vor. Die Vorbereitung läuft nicht optimal.
von  Abendzeitung
Will Meister werden: Haching-Coach Mihai Paduretu.
Will Meister werden: Haching-Coach Mihai Paduretu. © sampics/Augenklick

Hachings Volleyballer bereiten sich mit einem fast neuen Team auf die Champions League vor. Die Vorbereitung läuft nicht optimal.

UNTERHACHING 2010/2011 soll, nein, muss die bisher beste Saison der Volleyballer von Generali Haching werden. Zum ersten Mal überhaupt spielt die Mannschaft in der Volleyball-Champions League. „Darauf haben wir zehn Jahre hingearbeitet“, sagt Trainer Mihai Paduretu, „ein Traum geht in Erfüllung.“ Der deutsche Vizemeister, will sich auch in Europa einen Namen machen.

Auf dem Papier läuft die Vorbereitung soweit sehr gut, am Dienstag gab es die erste Niederlage im fünften Spiel. Tatsächlich aber plagen Paduretu arge Probleme, zum Saisonstart eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen zu können. Auf seine deutschen Leistungsträger Denis Kaliberda, Ferdinand Tille und Max Günthör sowie den australischen Zugang Paul Carroll muss Paduretu noch Wochen verzichten, sie spielen mit ihren Nationalmannschaften bei der am 25. September beginnenden WM in Italien. „Schlimmstenfalls kommen sie zwei Wochen vor Saisonstart zurück“, sagt Paduretu. Der ist am 24. Oktober und es ist keinesfalls so, dass in Haching dann eine eingespielte Truppe auf sie wartet.

Besonders schmerzen die Abgänge von Sebastian Schwarz, dem besten Hachinger Punktesammler der vergangenen Saison, und von Zuspieler Patrick Steuerwald, Publikumsliebling in der Halle am Utzweg und seit Jahren das Gehirn der Mannschaft. „Wir können finanziell nicht mit den Vereinen im Ausland mithalten“, sagt Paduretu, auch Mittelblocker Armin Dewes musste er ziehen lassen.

Jetzt steht er vor der Herausforderung, aus vier abwesenden Nationalspielern und sieben Verpflichtungen das Hachinger Champions-League-Team zu formen. Viel wird vom Slowaken und Steuerwald-Nachfolger Branislav Skladany abhängen. „Ein neuer Zuspieler ist immer ein Neuanfang“, sagt Paduretu. Große Hoffnungen setzt er Paul Carroll, er könnte Hachings Offensivoption Nummer eins werden. „Ein echtes Schnäppchen“, sagt Paduretu, „allerdings war er bisher noch nicht einmal hier.“

Offensiv-Allrounder Roko Sikiric wollte Paduretu schon vor Jahren verpflichten. Der Kroate ist „dynamisch und ein starker Aufschläger“. Weiter neu im Kader sind der französische Ergänzungsspieler Renaud Doue, die erfahrenen Slowaken Tomas Kmet und Robert Hubka sowie Perspektivspieler Florian Malescha.

Mihai Paduretu erwartet also eine Menge Arbeit. Gut, dass vor der teuren Europa-Premiere die finanzielle Lage des Vereins optimistisch stimmt: „Ich habe keine Sorgen, sagt Paduretu, „es gibt kein Risiko.“

Julian Galinski

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