Schlummern in urigem Ambiente
Im Kachelofen knistert das Feuer, die dampfenden Spinatknödel lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen, und die urige Atmosphäre der Gaststube schafft eine einzigartige Gemütlichkeit. Draußen vor der Hütte bricht langsam die Nacht herein, und die Berge wandeln sich zu geheimnisvollen, dunklen Schatten, über denen der Himmel mit unzählig glitzernden Sternen strahlt …
Es gibt fast nichts Schöneres als einen vollkommenen Tag in den Bergen auch genau dort ausklingen zu lassen: mit einer Übernachtung auf einer Berghütte.
Das ist nicht nur romantisch für Erwachsene und abenteuerlich für Kinder, auch das Essen schmeckt dort oben viel besser!
Besonders lecker sind zum Beispiel die Spinatnocken auf der aussichtsreich gelegenen Vorderkaiserfeldenhütte im Kaisergebirge oder der karamellisierte Kaiserschmarrn auf der von lieblichen Almen umgegebenen Schönfeldhütte im Schlierseegebiet – welche Hütte was bietet sowie alles weitere Wissenswerte und Nützliche für die Tourenplanung erfährt man in den Servicestellen der Alpenvereinssektionen München & Oberland.
Wanderspaß in kleiner Runde und gemütliche Abende in urigen Hüttenstuben versprechen Aufenthalte in Selbstversorgerhütten: Insbesondere für Familien und Gruppen bieten diese eine ideale Möglichkeit, in den Bergen einmal unter sich zu sein, gemeinsam zu kochen und zu spielen und die gemütliche Hüttenatmosphäre zu genießen.
Vom talnahen und gut ausgestatteten Haus mit Kühlschränken und Duschen wie Haunleiten bei Bad Tölz oder das DAV-Haus Spitzingsee bis hin zum traditionellen, einfachen Berghüttchen wie die Probstalmhütte beim Brauneck oder die Winkelalm im Zahmen Kaiser, bei denen man das Wasser noch aus dem Brunnen schöpft und das Holz zum Einheizen selbst hackt – für alle Vorlieben und Geschmäcker gibt es sommers wie winters attraktive Alpenvereins-Stützpunkte für Mitglieder zum Selbstversorgen.
Tipps und Infos für den Besuch einer bewirtschafteten Alpenvereinshütte:
Mitgliederermäßigung: Als Alpenvereins-Mitglied zahlt man auf ca. 2000 Hütten des Deutschen (DAV) und Österreichischen Alpenvereins (OeAV) sowie dem Alpenverein Südtirol (AVS) alpenweit eine ermäßigte Übernachtungsgebühr.
Vorrechte: Mitglieder können auf Alpenvereinshütten heißes Teewasser bestellen und erhalten sowohl ein günstiges Bergsteigergetränk als auch ein Bergsteigeressen. Für letzteres zahlen sie einen um mindestens 10% ermäßigten Preis, der jedoch nicht höher sein darf als 8,00 €.
Hüttenkategorien: Die bewirtschafteten Hütten von DAV, OeAV und AVS sind in drei Kategorien eingeteilt: In die Kategorie I fallen schlicht ausgestattete und überwiegend nur zu Fuß erreichbare Schutzhütten. Zur Kategorie II gehören Hütten in vielbesuchten Gebieten mit umfangreicherer Ausstattung und Verköstigung. Zur Kategorie III zählen vom Alpenverein betriebene, mechanisch erreichbare Berggasthöfe, die in erster Linie als Ausflugsziel dienen und nur wenige Übernachtungen aufweisen.
Winterraum: Viele Hütten haben einen Winterraum, der entweder frei zugänglich oder nur mit Schlüssel betretbar ist. Wenn man in einem Winterraum übernachten will, sollte man sich vorab bei der hüttenbesitzenden Sektion über Zugänglichkeit und eventuelle Sperrungen informieren.
Reservierung: Für einen fairen Umgang miteinander sollten Schlafplätze frühzeitig reserviert und im Falle einer Verhinderung auch so früh wie möglich direkt beim Pächter wieder storniert werden.
Hunde: Ob Hunde in einer Hütte überhaupt erlaubt sind, ist von Stützpunkt zu Stützpunkt unterschiedlich und sollte daher vorab mit den Hüttenwirtsleuten geklärt werden. In Schlafräume dürfen Tiere grundsätzlich nicht mitgenommen werden.
Packliste: Was muss man eigentlich alles mitnehmen, wenn man auf einer Hütte übernachten will?
Pflicht ist – aus hygienischen Gründen – ein leichter Hüttenschlafsack aus Stoff oder Seide. Zusätzlich empfehlenswert sind ein kleines Handtuch, Zahnbürste und Zahncreme, Plastiktüte oder Müllsack für eigene Abfälle, eine Stirnlampe zur nächtlichen Orientierung, eventuell Ohrenstöpsel und genügend Bargeld (Zahlung mit Karte ist nicht überall möglich). Badeschlappen bzw. Hüttenschuhe sowie alpiner Lesestoff und Karten- oder Brettspiele liegen auf den meisten bewirtschafteten Hütten bereit.
Schlafmarken sind mehr als nur eine Quittung dafür, dass die Übernachtungsgebühren bezahlt wurden – sie dienen auch als Nachweis für die Gepäckversicherung, falls mal ein Teil der Ausrüstung auf der Hütte abhandenkommen sollte.
Deshalb die Schlafmarken stets einfordern und gut aufbewahren!
Hüttenbuch: Abgesehen von der Meldepflicht wird es zur leichteren Auffindung Verunglückter und Vermisster dringend empfohlen, Namen, Ziel der Bergtour und Handynummer ins Hüttenbuch einzutragen.
Zigaretten & Co.: Alle Alpenvereinshütten sind „rauchfrei“; geraucht werden darf nur außerhalb der Hütte! Hüttenruhe herrscht generell von 22 bis 6 Uhr; in Sonderfällen kann die Hüttenruhe auch später beginnen, spätestens jedoch um 24 Uhr.
Selbstversorgerhütten: Für die Übernachtung auf einer Alpenvereins-Selbstversorgerhütte benötigt man ggf. einen AV-Schlüssel, manchmal ist außerdem eine Reservierung erforderlich – die genauen Regelungen sind von Alpenvereinssektion zu Alpenvereinssektion unterschiedlich.
Bei Interesse wendet man sich daher direkt an die hüttenbesitzenden Sektionen. DAVplus-Mitgliedern bei den Sektionen München & Oberland steht beispielweise eine Auswahl von insgesamt 25 Selbstversorgerhütten in den bayerischen und österreichischen Alpen zur Verfügung.
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