Savchenko/Szolkowy vor Kür als Zweite klar hinter Russen

Mit dem neuen „Pink Panther“ sind Savchenko/Szolkowy selbstbewusst in die Olympischen Winterspiele gestartet – haben aber nur noch geringe Gold-Chancen.
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Aljona Savchenko und Robin Szolkowy liegen auf Platz zwei nach dem Kurzprogramm.
dpa Aljona Savchenko und Robin Szolkowy liegen auf Platz zwei nach dem Kurzprogramm.

Mit dem neuen „Pink Panther“ sind Savchenko/Szolkowy selbstbewusst in die Olympischen Winterspiele gestartet – haben aber nur noch geringe Gold-Chancen.

Sotschi  – Alles gewagt, aber viel zu wenig gewonnen: Die Sehnsucht nach Olympia-Gold wird für Aljona Savchenko und Robin Szolkowy wohl auch auf dem Eis von Sotschi unerfüllt bleiben. Trotz eines überzeugenden Kurzprogramms mit ihrem dynamischen „Rosaroten Panther“ liegen die viermaligen Paarlauf-Weltmeister nahezu aussichtslos hinter den famosen Russen Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow.

Das Risiko der beiden Chemnitzer, das Auftakt-Programm ihres letzten Olympia-Wettkampfs kurzfristig zu ändern, wurde nur bedingt belohnt. Vor der Kür am Mittwoch beträgt der Rückstand auf die in der Halle frenetisch gefeierten Weltmeister mehr als vier Punkte. „Noch ist nichts verloren“, meinte Szolkowy. Trainer Ingo Steuer, der schon vor der Wertung der Russen sichtlich enttäuscht durch die Katakomben des „Eisbergs“ schlich, sagte: „Wir sehen die Konkurrenz noch.“

Aber beide wissen, dass ihre Rivalen schon extrem patzen müssten, um Gold noch zu verlieren. Selbst ein Sturz der Russen, die am Dienstag einen Weltrekord von 84,17 Zählern aufstellten und stürmisch mit „Rossija, Rossija“-Rufen bejubelt wurden, dürfte nicht reichen. Dritte sind die Russen Xenia Stolbowa und Fedor Klimow. Wie von Savchenko/Solkowy erhofft, kam die fetzige Kurzkür sogar bei dem patriotischen Publikum in Sotschi gut an. „Alles ist jetzt möglich“, hatte der 34 Jahre alte Szolkowy unmittelbar nach der Vorstellung gesagt – ehe die Konkurrenten mit einer Gala verblüfften.

Die beiden Deutschen stellten eine persönliche Bestmarke von 79,64 Punkten auf. Einziger Kritikpunkt von Steuer war die schlecht bewertete Todesspirale. „Robin ist nicht richtig ins Knie gekommen“, sagte der Coach. „Auf der einen Seite war es ein Risiko mit dem neuen Programm, andererseits hat es die Leute mitgerissen und viel Spaß gemacht“, sagte die 30 Jahre alte Savchenko, die in ihrem pinken Hosenanzug die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.

Auf dem Eis ballte sie die Faust nach der Kurzkür, in den Katakomben drückte sie zwei kleine „Paulchen-Panther“-Stofftiere an sich. Vor drei Jahren hatten sie mit dem modernen Programm bei der WM in Moskau die durchwegs einheimischen Zuschauer und internationalen Preisrichter in Entzücken versetzt. Deshalb verwarf Steuer vor zwei Wochen das lange einstudierte „When winter comes“ von André Rieu.

Ihre Interpretation des Rieu-Stücks konnte in diesem Winter nicht mit dem stimmigen Auftritt der Konkurrenten Wolossoschar/Trankow zum Maskerade-Walzer von Aram Chatschaturian mithalten. Auch jetzt ist der Punkte-Abstand kaum noch aufzuholen. Die Kür der Russen zu „Jesus Christ Superstar“ ist nicht besser als die der Sachsen. Zuletzt gab es vor 62 Jahren durch Ria und Paul Falk Paarlauf-Gold für Deutschland. Die legendären Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler holten 1960 und 1964 Silber.

„Ich denke, es war die richtige Entscheidung, so haben sie zwei komplett unterschiedliche Programme“, hatte Olympiasiegerin Katarina Witt der Nachrichtenagentur dpa gesagt. „Aljona und Robin können ihre Stärken so viel mehr ausspielen“, betonte die Olympiasiegerin, der besonders der Charme der 30 Jahre alten gebürtigen Ukrainerin als Katze in Pink gefiel. Schon vor vier Jahren vor den Spielen in Vancouver hatte Steuer mitten in der Saison seine eigentlich geplante Kür zur veränderten Version des Fußball-Kultsongs „You'll never walk alone“ verworfen.

Mit dem Liebestanz „Out of Africa“ holte das Duo 2010 Bronze. Die Wahl-Oberstdorfer Maylin und Daniel Wende erreichten unterdessen mit Rang zwölf das Finale der besten 16 Paare. Auch ohne ihren nicht nominierten Coach Karel Fajfr schlugen sich die EM-Sechsten achtbar, wurden aber mit nur 59,25 Punkten für einen Leichtsinnsfehler bei der Todesspirale bestraft. Der 29-Jährige ließ seine Ehefrau zu früh los, sie landete auf dem Po. „Es ist unfassbar“, sagte die vier Jahre jüngere Partnerin. „Bis dahin hat sich alles total genial angefühlt, das ist mir noch nie im Leben passiert“, klagte der Sportsoldat. Er habe die Balance verloren und die Spirale zu früh abgebrochen.

 

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