Saisonzeugnis: Bestnote für Bryant
München - Vor der Halle in Bamberg bekamen die geschlagenen Helden einen herzlichen Empfang ihrer Fans vor dem Mannschaftsbus. Bryce Taylor klatschte gefühlt mit jedem der 500 Anhänger ab. „Ich habe nach dem Spiel geweint, weil ich immer von ganzem Herzen dabei bin“, sagte der Bayern-Kapitän. „Es tut weh. Aber ich bin stolz auf meine Jungs, wie sie gekämpft haben.
Es war eine schwere Saison für alle, viele Hochs und Tiefs.“ Große Siege wie gegen Alba Berlin, aber auch das frühe Aus in der Euroleague und immer wieder Verletzungen. Wie war das Jahr für die Bayernspieler?
Die AZ macht den Check und vergibt von einem (das war nix) bis zu vier Basketbällen (Top-Saison):
Anton Gavel
Pesics Point Guard Nummer 1 musste seine Rolle im neuen System erst finden, erschwert durch zwei Verletzungen. Noch nicht der absolute Top-Spieler wie in Bamberg, aber offensiv stabil und weiterhin einer der besten Verteidiger der Liga. (3 Basketbälle)
Heiko Schaffartzik
Pesics Marathonmann – der einzige Außenspieler ohne größere Verletzung. Traf seine Dreier überragend, in Korbnähe aber deutlich schlechter. Defensiv giftig wie immer. (3 Basketbälle)
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Vasilije Micic
Viel Licht und Schatten beim 21-jährigen Aufbau-Talent. Fand oft den freien Mitspieler, verlor auch oft den Ball. Kleine, schnelle Gegenspieler bereiteten ihm in der Verteidigung große Probleme. (2 Basketbälle)
Nihad Djedovic
Die Klatschen gegen Valencia, die Niederlagen gegen Braunschweig und Göttingen – die Schwächephase im März hätte es ohne Djedovics Verletzung so nicht gegeben. Der Topscorer nahm sein Team immer wieder auf die Schultern. Bayerns bester Offensivspieler. (4 Basketbälle)
Lucca Staiger
Wenn er heiß läuft, ist er immer noch der beste Dreierschütze der Liga. Die Chance dazu bekam er aber wegen seiner defensiven Defizite zu selten. Wohl nach Bamberg. (1 Basketball)
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Bryce Taylor
Bis Dezember wurde er schmerzlichst vermisst, nach langem Anlauf war der US-Mann dann in den Playoffs wieder der Ausnahmespieler der letzten Saison. In wichtigen Playoff-Spielen außerirdisch gut, in anderen offensiv zu blass. Bayerns bester Flügelverteidiger und als Kapitän außerdem ein echter Anführer. (3 Basketbälle)
Paul Zipser
Hat nach seinem Innenbandriss den nächsten Schritt seiner Karriere gemacht, der große Wurf lässt noch auf sich warten. Die Fans sind immer glücklich, die deutsche Nachwuchshoffnung auf dem Feld zu sehen. Trainer Pesic baut ihn behutsam auf. (2 Basketbälle)
Dusko Savanovic
Publikumsliebling in Rekordzeit, wegen seiner für einen 2,04 Meter-Mann genialen Bewegungen und starken Übersicht, aber auch seiner unnachahmlich witzigen Art neben dem Feld. In großen Spielen tauchte er aber zu oft ab, die letzte Konstanz fehlte. (3 Basketbälle)
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Robin Benzing
Wohin mit Benzing? Für einen Small Forward wegen seiner 2,08 Meter zu langsam, für einen Power Forward fehlt der Körper. Benzing spielt solide, seine Entwicklung scheint mit 26 aber zu stagnieren. (2 Basketbälle)
Jan Jagla
Machte das, wofür er geholt wurde: Energie von der Bank bringen, die jungen Spieler an die Hand nehmen. Bereitet sich auch auf die Karriere nach der Karriere vor.
John Bryant
Diesmal kam Big John nicht wie sonst mit Extra-Kilos, sondern austrainiert aus der Sommerpause. Bayerns bester Rebounder und zweitbester Punktesammler – Bryant war der beste Center der Bundesliga. (4 Basketbälle)
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Vladimir Stimac
Brachte Energie ohne Ende, wenn Bryant eine Pause brauchte. Zum Jahreswechsel Center Nummer 1, ihm fehlen nur ein stabiler Distanzwurf und Übersicht. (3 Basketbälle)
Yassin Idbihi
Eine Saison zum Vergessen. Wurde ewig nicht richtig fit, fand so als dritter Center nie in die Mannschaft. (1 Basketball)