Ryder Cup im Oberland?

Martin Kaymer freut sich als Titelverteidiger auf die BMW Open – und träumt davon, 2018 in Bayern beim größten Golf-Ereignis der Welt dabei zu sein
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Verspielte am Ende eine Top-Ten-Platzierung, zufrieden ist Martin Kaymer aber trotzdem.
Bongarts/Getty Images Verspielte am Ende eine Top-Ten-Platzierung, zufrieden ist Martin Kaymer aber trotzdem.

Martin Kaymer freut sich als Titelverteidiger auf die BMW Open – und träumt davon, 2018 in Bayern beim größten Golf-Ereignis der Welt dabei zu sein

MÜNCHEN Hinter Martin Kaymer, auf einer Leinwand, liefen die Bilder vom letzten Jahr. Der Schlag aufs letzte Grün. Die vielen deutschen Fahnen im Publikum. Der Putt zum Sieg in Eichenried. Die Tränen danach, als er seiner Freundin um den Hals fiel. Als der beste Golfer des Landes am Montag die Szenen sah, wischte er sich wieder zweimal kurz mit der Hand über die Augen. „Dieses Erlebnis“, sagte Kaymer am Montag, „werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Da kriege ich jetzt noch Gänsehaut. Damals war eine ganz besondere Woche für mich.“

Vermutlich die emotionalste in seinem Leben.

Als Titelverteidiger kehrt Kaymer zu den BMW International Open (25. bis 28. Juni) nach Eichenried zurück, gut zwei Monate vor dem Turnier war er schon einmal in München und sprach über seine Gefühle vom Vorjahr. „Nach dem Sieg“, erzählte Kaymer im Rückblick, „musste ich sofort an meine Mutter denken.“ Denn Rina Kaymer lag daheim in Mettmann im Sterben. Zweieinhalb Wochen später war sie tot.

Kaymer nahm sich damals eine kurze Auszeit, kehrte bald wieder auf die Profitour zurück und durfte schließlich als Ersatzmann nach Kentucky zum Ryder Cup, dem Traditionswettkampf zwischen den USA und Europa. „Das war für mich lehrreicher, als wenn ich gespielt hätte", sagte der 24-Jährige nun, „da konnte ich mal von außen sehen, wie das ist, wenn ich vielleicht mal selbst dabei bin.“

2010 etwa in Newport, Wales. 2012 in Medinah, Illinois, 2014 in Gleneagles, Schottland, 2016 in Hazeltine, Minnesota. Oder schließlich 2018 in Valley, Oberbayern.

Der wichtigste Golfwettbewerb der Welt, dann im Landkreis Miesbach? Die Chancen stehen gut. „Der Ryder Cup im eigenen Land“, so Kaymer, „das wäre mit das Größte, was man sich vorstellen kann.“ Fest steht, dass das viertgrößte Sportereignis (nach Fußball-WM, Olympia und Superbowl im American Football) 2018 erst zum zweiten Mal nach Spanien 1997 außerhalb der britischen Inseln stattfindet, wenn Europa Ausrichter ist. Kandidaten sind Spanien, Portugal, die Niederlande, Schweden, Frankreich - und eben Deutschland, wo sechs Golfanlagen um die Gastgeberrolle buhlen. Wie die AZ erfuhr, sind das Bad Saarow bei Berlin, Gut Kaden in Schleswig-Holstein, Hamburg, Kassel, Neuburg/Donau und eben Valley. Die laut eigener Werbung „modernste Golfanlage Europas“ mit 27 Bahnen, die in zwei Monaten eröffnet und als aussichtsreicher Anwärter in diesem Sommer in die nationale Vorausscheidung geht. Die europaweite Vergabe erfolgt im September 2010. Bis dahin will die Fifa auch über die Fußball-WM 2018 entschieden haben.

Würde da die Doppelbewerbung Spanien/Portugal den Zuschlag bekommen, käme es garantiert nicht zu einem Ryder Cup auf der iberischen Halbinsel. „Zwei solche Großveranstaltungen im Sommer sind nicht denkbar“, heißt es beim deutschen Bewerbungskomittee. Mit Münchens Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 gäbe es dagegen kein Problem. Da wäre zeitlich genug Abstand. So könnte Oberbayern dann, in neun Jahren, das Zentrum der Sportwelt sein. Mit den Winterspielen zwischen München, Garmisch und Königssee. Und dem Ryder Cup. Zwischen Holzkirchen und dem Tegernsee.

Wenn dann noch Superstar Tiger Woods das US-Team zum Sieg führt, werden ihn die Amerikaner sicher umbenennen. In Tigernsee. Florian Kinast

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