Russische Gala
Pawel Pogrebnjak, schon als Fehleinkauf eingestuft, schießt beim 7:0 der Stuttgarter gegen Gladbach drei Tore und stiehlt danach den Spielball.
STUTTGART Auf derartig umfangreiche Interviews war Pawel Pogrebnjak nicht vorbereitet. Dass er Deutsch lernen muss, steht schließlich nicht in seinem Vertrag. „Ist schwer“, sagte er nach dem 7:0 der Stuttgarter gegen Mönchengladbach. Drei Tore hatte der Russe zum höchsten Sieg des VfB in der Bundesliga beigetragen. Danach purzelten einige deutsche Worte aus seinem Mund, ein vollständiger Satz war selten dabei. „Bin glücklich“, sagte der 26 Jahre alte blonde Stürmer nach seiner ersten Gala-Vorstellung. „Erstes Mal drei Tore in Bundesliga, unglaublich“.
Vier Bundesligatore und eines in der Europa League hat Pogrebnjak diese Saison erzielt. Eine Bilanz, die im krassen Gegensatz zu dem steht, was er zuvor geboten hatte. Lediglich sechs Treffer waren es vergangene Saison. Der 4,5 Millionen-Mann galt schon als Fehleinkauf. Hätte sich ein Kauf-Interessent gefunden, wäre er verkauft worden.
Doch nun sind sie froh, ihn behalten zu haben. „Er fühlt sich wohl hier. Er arbeitet viel. Wenn er als Wellenbrecher vorne so agiert, muss er nicht mal ein Tor schießen“, berichtete Manager Fredi Bobic. „Er strahlt Zielstrebigkeit aus“, lobte auch Trainer Christian Gross.
Pogrebnjak bestätigte die positiven Arbeitszeugnisse seiner Chefs mit einem kräftigen Kopfnicken und verließ das Stadion. Im Gepäck hatte er den Ball, mit dem er drei Tore erzielt hatte. Vorher hatte er ihn unter seinem Trikot versteckt vom Rasen geschmuggelt. „Ist ein Geschenk für meinen Sohn Artjom“, sagte der glückliche Vater. O. Trust
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