Rosberg zieht's zu BMW

Kehrtwende im Poker um den begehrten Jungstar: Galt bislang McLaren-Mercedes als Favorit auf eine Verpflichtung des wechselwilligen 23-Jährigen, steht er nun vor der Einigung mit den Münchnern.
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Nico Rosberg steht derzeit noch bei Williams unter Vertrag. Für nächstes Jahr  hat er die Qual der Wahl.
Bongarts/Getty Images Nico Rosberg steht derzeit noch bei Williams unter Vertrag. Für nächstes Jahr hat er die Qual der Wahl.

Kehrtwende im Poker um den begehrten Jungstar: Galt bislang McLaren-Mercedes als Favorit auf eine Verpflichtung des wechselwilligen 23-Jährigen, steht er nun vor der Einigung mit den Münchnern.

MÜNCHEN Beim Zocken ist Nico Rosberg schon längst ein Champion. Vor wenigen Wochen knöpfte der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg in Williams-Diensten dem BMW-Piloten Robert Kubica 34000 Euro bei einem Pokerturnier fürs Fernsehen ab. Das erstaunte auch Rosberg selbst. „Robert ist ja definitiv der beste Poker-Spieler in der ganzen Formel 1“, so Rosberg grinsend.

Den Gegner in Sicherheit wiegen und sich selbst nicht in die Karten schauen lassen, das sind zwei Grundregeln beim Pokern – genauso wie in der Formel 1. Rosberg, in diesem Spätfrühling die begehrteste Figur im Fahrerkarussell, weiß das. Vor allem BMW und McLaren-Mercedes liefern sich dieser Tage ein Duell um den 23 Jahre alten Monegassen mit deutschem Pass, der – nach im Herbst dann vier Jahren beim Privatrennstall Williams – endlich auch für ein Werksteam fahren möchte.

Diesen Wunsch hat Rosberg in den vergangenen Jahren oft genug unmissverständlich formuliert. Nun sieht es so aus, als wäre es soweit – und der sonst so wortgewandte gebürtige Wiesbadener übt sich in der Kunst des Dementierens. „Es gibt so viele Optionen", sagte er am Rande des letzten Rennens in Istanbul, „Fakt ist, dass ich nächste Saison in einem Auto sitzen möchte, das siegfähig ist.“ Und auch einen Verbleib bei Williams mochte er zumindest offiziell nicht mehr ausschließen.

Rosberg: 10 Millionen soll Williams geboten haben

Gleichzeitig streute sein Umfeld in Istanbul geschickt Gerüchte, dass Williams ihm einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag angeboten hätte. Zehn Millionen Euro soll Rennstallbesitzer Frank Williams ihm demnach angeboten haben. eine Summe, die angesichts der notorisch klammen Kassen bei den Engländern auf den ersten Blick wie eine Phantasiesumme klingt und die auch die Werksteams nicht mehr ohne weiteres bezahlen werden. Dennoch helfen Rosberg solche Gerüchte, seinen Marktwert zu steigern – und zwingen die Interessenten, schnell zuzuschlagen.

Galt bisher McLaren-Mercedes, das sich schon vor zwei Jahren um den jungen Rosberg bemüht hatte, als Favorit, will das Fachmagazin „Speedweek“ nun jedoch erfahren haben, dass der Pilot sich schon geeinigt hätte – allerdings mit BMW. Dort würde Rosberg den notorischen Sieglos-Fahrer Nick Heidfeld ersetzen und würde außerdem auf seinen Pokerrivalen Kubica treffen. Gleichzeitig hofft Theissen dem Vernehmen nach, durch die Verpflichtung des hochtalentierten Rosberg auch Kubica davon überzeugen zu können, dass die BMW-Krise nur eine einjährige Episode bleiben wird.

Rosberg selbst gefällt die Situation. „Es gibt mehrere Optionen. Aber man muss auch ein bisschen abwarten und schauen, wie es sich entwickelt", sagt er lächelnd. „Wenn man jetzt die Liste der Rennställe durchginge und mich zu jedem befragen würden, würde ich bei einigen anderen auch sagen, dass das eine Option sei.“

Auch bei BMW halten sie sich, im Gegensatz zu Mercedes, wo Motorsportchef Norbert Haug immer wieder betont, wie gut die Kontakte zum Rosberg-Clan wären, bedeckt. „Traditionell ist bei uns der Herbst die Zeit, in der die Fahrer bekannt gegeben werden", sagt BMW-Motorsportchef Mario Theissen oft. Die Entscheidungen treffen sie freilich viel früher.

F.Cataldo, P.Hesseler

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