Rodler Loch auf Gold-Kurs

Whistler (dpa) - Mit Felix Loch steuert wieder ein deutscher Rennrodler auf Gold-Kurs. Der zweifache Weltmeister verschaffte sich in Whistler zur Halbzeit des olympischen Rennens mit bereits deutlichem Vorsprung eine hervorragende Ausgangsposition für die Entscheidung.
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Felix Loch bremst nach dem ersten Lauf im Ziel des Whistler Sliding Centers.
dpa Felix Loch bremst nach dem ersten Lauf im Ziel des Whistler Sliding Centers.

Whistler (dpa) - Mit Felix Loch steuert wieder ein deutscher Rennrodler auf Gold-Kurs. Der zweifache Weltmeister verschaffte sich in Whistler zur Halbzeit des olympischen Rennens mit bereits deutlichem Vorsprung eine hervorragende Ausgangsposition für die Entscheidung.

Zwölf Jahre nach dem Olympia-Hattrick von Georg Hackl steuert mit Felix Loch wieder ein deutscher Rennrodler auf Gold-Kurs. Der zweifache Weltmeister verschaffte sich am Samstag (Ortszeit) in Whistler zur Halbzeit des olympischen Rennens mit bereits deutlichem Vorsprung eine hervorragende Ausgangsposition für die Entscheidung am Sonntag. „Jetzt muss ich ganz normal schlafen und morgen ganz normal aufstehen“, sagte der 20-Jährige aus Berchtesgaden, nachdem er vor der Anzeigetafel lange das erfreuliche Halbzeit-Ergebnis studiert hatte.

„Felix hat schon zwei Finger an der Medaille. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Ein Bierchen ist heute Abend aber auch erlaubt“, meinte der frühere Bundestrainer Thomas Schwab. Nach einer Medaille greift auch der zweimalige Weltmeister David Möller, der auf dem entschärften Hochgeschwindigkeitskurs als Zweiter noch vor dem italienischen Ausnahmefahrer Armin Zöggeler lag. Lochs Vorsprung auf Möller beträgt 28/100 Sekunden. Andi Langenhan aus Zella-Mehlis startet am Sonntag als Halbzeit-Fünfter.

Einen Tag nach dem tödlichen Unfall des jungen Georgiers Nodar Kumaritaschwili wurde von den Rodlern schon wieder volle Konzentration verlangt. Und Felix Loch, der als erster der Favoriten ins Rennen gegangen war, erwischte vor den Augen von IOC-Präsident Jacques Rogge einen perfekten Start. Mit einem starken Lauf auf seinem allerdings riskant ausgerichteten Schlitten schockte der Weltmeister von 2008 und 2009 die Konkurrenz und legte scheinbar unberührt von den Turbulenzen der vergangenen 24 Stunden eine Top- Zeit vor. „Mit Psychologie hatte ich noch nie Probleme“, erklärte Loch. Mehr Sorgen bereitete ihm da schon sein Renngerät: „Der Schlitten war am Limit. So gewinnt man hier nicht.“

Umrüsten war angesagt. Im zweiten Durchgang wählte der Sohn von Bundestrainer Norbert Loch eine defensivere Variante, behauptete im Schneeregen aber seinen Vorsprung. Möller, der sich im ersten Durchgang einen Fahrfehler leistete, sicherte seinen zweiten Platz ab und darf nun nach Rang fünf 2006 auf seine erste Olympia-Medaille hoffen. Nach dem Unfall Kumaritaschwilis war das Männer-Rennen vom tieferen Frauen-Start angegangen worden.

Anders als Loch und Möller kam der zweimalige Olympiasieger Zöggeler mit der verkürzten Strecke nicht zurecht und konnte seine fahrerischen Qualitäten nicht wie gewohnt ausspielen. Noch schlimmer als den 36-Jährigen erwischte es Medaillenanwärter Albert Demtschenko (Russland), der sich schon im ersten Lauf großen Rückstand auf Loch einhandelte.

Zu Beginn des Rennens war mit einer Schweigeminute an Kumaritaschwili erinnert worden. Der junge Georgier war am Freitag nach seinem verheerenden Sturz im Training gestorben. Nach Angaben des Rodel-Weltverbandes FIL wurden in ersten Untersuchungen keine Mängel an der Anlage festgestellt. „Die Bahn ist schnell, aber nicht zu schnell“, sagte FIL-Präsident Josef Fendt. Dennoch wurden im Zielbereich nach dem Unfall hohe Holzwände eingezogen, um einen ähnlichen Vorfall zu verhindern. (dpa)

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