Riesch holt vierten Sieg in Folge - Neureuther 3.

Maribor/Adelboden (dpa) - Maria Riesch triumphiert im Slalom wie zu «Rosis» Zeiten, Felix Neureuther und Kathrin Hölzl kommen mit Podest-Comebacks rechtzeitig zur WM in Schwung.
von  Abendzeitung
Maria Riesch brettert beim Slalom in Maribor die Piste hinunter.
Maria Riesch brettert beim Slalom in Maribor die Piste hinunter. © dpa

Maribor/Adelboden (dpa) - Maria Riesch triumphiert im Slalom wie zu «Rosis» Zeiten, Felix Neureuther und Kathrin Hölzl kommen mit Podest-Comebacks rechtzeitig zur WM in Schwung.

Die deutschen Alpinen haben drei Wochen vor dem Start der Weltmeisterschaften in Frankreich so reichlich wie schon lange nicht mehr abgeräumt. Im slowenischen Maribor gelang Riesch der vierte Slalom-Sieg in Serie und der zehnte Weltcup-Erfolg insgesamt: Damit zog sie in der Bestenliste mit Rosi Mittermaier gleich. Deren Sohn Felix Neureuther kehrte beim Slalom-Erfolg von Reinfried Herbst im schweizerischen Adelboden nach einem Jahr Abstinenz als Dritter endlich wieder auf das Weltcup-Podest zurück. Gar zwei Jahre hatte Kathrin Hölzl auf das ersehnte Stockerl warten müssen - nun durfte sich die Riesch-Zimmergenossin beim Heim-Sieg von Tina Maze (Slowenien) wieder dort feiern lassen.

Über die nahezu perfekte Slalom-Vorstellung von Maria Riesch gerieten alle regelrecht ins Schwärmen. Auch die 24-Jährige selbst war nicht nur wegen mehr als einer Sekunde Vorsprung auf Kathrin Zettel (Österreich) zu Recht stolz - schließlich hatte sie wie zuletzt Christa Zechmeister vor 35 Jahren wieder vier deutsche Slalom-Siege in Serie geschafft. «Das ist toll, wenn man solche Rekorde brechen kann, vor allem wenn sie so lange zurückliegen», sagte die Partenkirchenerin, die den durchschnittlichen zwölften Rang vom Riesenslalom locker verschmerzen konnte.

Im Gesamtklassement baute sie den Vorsprung mit 729 Punkten auf die am Sonntag drittplatzierte Finnin Tanja Poutiainen (644 Punkte) aus. Die Partenkirchenerin, die in der Slalom-Disziplin-Wertung mit 500 Punkten vor ihrer Ski-Freundin Lindsey Vonn (USA/340) führt, liegt nach erst 15 von 35 Wettbewerben gut im Rennen, als erste Deutsche nach Katja Seizinger 1996 die Große Kristallkugel gewinnen zu können. «Es ist noch zu früh, Bilanz zu ziehen», warnte Riesch.

Erstmals seit fünf Jahren Freude sich an einem Weltcup-Wochenende wieder zwei DSV-Fahrerinnen über Podest-Ehren und zum ersten Mal seit einem Jahr waren wieder sowohl Damen als auch Herren gleichzeitig auf dem Podium. «Die Tage, an denen sowohl Damen als auch Herren Erfolg haben, sind sehr mager bei uns. Daher sind sie auch besonders schön», sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. «Für die sportliche Weiterentwicklung ist es wichtig, dass man eine zweite und dritte Fahrerin hat. Und dass dann noch der Felix auf dem Podium ist, ist das i-Tüpfelchen.»

Vom 2. bis 15. Februar stehen die Weltmeisterschaften im französischen Val d'Isère an, nach vier Alpin-Großereignissen ohne Einzelmedaille nähren die Erfolge Hoffnungen auf ein Ende dieser Negativ-Bilanz. «Bei der WM sind ganz andere neue Bedingungen, das hat mit den Rennen nichts zu tun», sagte Maier. «Das Einzige, was man sagen kann, ist, dass wir auch bei der WM um Gold, Silber oder Bronze fahren, wenn wir das im Weltcup machen.» Maria Riesch sei mit dieser Souveränität eine der «absoluten Favoritinnen» im Slalom.

Nach einem unglücklichen Start in den WM-Winter meldete sich Neureuther ausgerechnet in Adelboden, wo er vor einem Jahr Dritter wurde, mit einem Podest zurück. «Mir fällt ein Stein vom Herzen. Vor einer solchen Kulisse ist das einfach traumhaft», sagte der 24- Jährige, der am Chuenisbärgli vom 15. Platz nach dem ersten Lauf auf den 3. Platz vorfuhr. «Felix ist nicht am Limit gefahren. Er kann auf jeden Fall noch schneller», sagte Maier. Im Gesamtweltcup übernahm der Riesenslalom-Sieger vor der Rekordkulisse von 25 500 Zuschauern, der Österreicher Benjamin Raich, mit 557 Punkten vor Jean-Baptiste Grange (Frankreich/507) die Führung.

Nicht nur Neureuther war spürbar erleichtert, bei den Damen ging es Kathrin Hölzl nicht anders. Seit dem Weltcup-Finale im März 2007 wartete die «fleißige Arbeiterin» (Trainer Mathias Berthold) auf ihr zweites Podest. «Schlimmer als zuletzt konnte es nicht mehr werden, da bin ich einfach drauf los gefahren. Das Podest ist eine Bestätigung. Die habe ich einfach gebraucht», sagte die 24-Jährige.

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