Rettung für die Ice Tigers!

NÜRNBERG - Die Insolvenz der Nürnberg Ice Tigers ist erst einmal abgewendet. Der Alleingesellschafter des DEL-Klubs zahlt das nötige Geld jetzt aus eigener Tasche.
Die Ice Tigers bleiben auf dem Eis, doch die Zitterpartie um die sportliche Zukunft der Nürnberger geht weiter. Mit privaten Mitteln will der bisherige Alleingesellschafter Günther Hertel den maroden Club der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kurzfristig aus der akuten Finanznot helfen. Die Einigung mit dem Nürnberger Multi-Unternehmer und das positive Resultat der DEL- Sonderprüfung löste in Franken erste Erleichterung aus. „Mit diesem Ergebnis und der Einigung mit Herrn Hertel wurde ein weiterer, ganz wichtiger Schritt für den Erhalt der Ice Tigers erreicht“, stellte Insolvenzverwalter Volker Böhm am Donnerstag fest.
Seit Übernahme der Gesellschafteranteile im Sommer 2006 hat Hertel bereits rund drei Millionen Euro aus der Privatschatulle in den Verein investiert, nun steht er wieder als Retter bereit. Die Zahlungsverpflichtung aus dem Sponsorenvertrag mit einer Hertel-Firma (Aichinger) in Höhe von angeblich 800 000 Euro sollen erfüllt werden. Ein Teil der Zahlung erfolgt umgehend, um fällige finanzielle Verpflichtungen erfüllen zu können. „Die Zahlungsverpflichtungen der Firma Aichinger sind vollständig erfüllt“, stellte Hertel klar, „trotzdem zahle ich aber nochmals einen Betrag aus eigener Tasche, um einen Beitrag zur Sicherung des Spielbetriebs zu leisten.“
Bis zum Saisonende ist der Spielbetrieb des derzeitige Tabellen- Neunte der DEL allerdings noch nicht gesichert. „Aber es besteht eine realistische Chance, den Eishockey-Standort Nürnberg auch mittel- und langfristig auf höchstem Niveau zu sichern“, teilte der Club mit. Insolvenzverwalter Böhm erhofft sich von der Einigung mit Hertel einen „positiven Effekt. Wir halten weiter Ausschau nach Investoren.“
Der Nürnberger Rechtsanwalt Böhm führt die Geschäfte beim Vizemeister von 2007, seitdem der Club am Dienstag vor einer Woche beim Amtsgericht Nürnberg Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat. Nach damaligen Angaben von Geschäftsführer Norbert Schumacher weist der Saisonetat eine „erhebliche Deckungslücke“ in Höhe von mehreren 100 000 Euro auf.
Seitens der DEL müssen die Ice Tigers keine Sanktionen befürchten. Die von der DEL beauftragten Wirtschaftsprüfer kamen nach der zweitägigen Sonderprüfung zu dem Ergebnis, „dass die im Lizenzierungsverfahren eingereichten Planungsunterlagen, insbesondere hinsichtlich der Sponsorenerlöse, sachgerecht waren.“
Die Mannschaft reagierte erleichtert auf die positive Entwicklung und bekräftigte, die anstehenden sportlichen Aufgaben gemeinsam angehen zu wollen. Die Gefahr, dass mehrere Spieler den Club verlassen, ist damit vorerst gebannt. Den Ice Tigers würde die Lizenz entzogen, wenn der Kader weniger als zwanzig Spieler umfasst. „Ich hoffe, dass die Spieler honorieren, was hier passiert“, sagte Böhm. Die Gehälter der Profis sind vorerst gesichert. „Das Team ist mehr denn je bereit, die Situation gemeinsam zu überstehen“, betonte Ice-Tigers-Manager Otto Sykora.