Rettung für den Olyberg-Slalom

Dank einer Schneelieferung aus Reit im Winkl kann der Ski-Weltcup in München nun wohl doch stattfinden – trotz frühlingshafter Temperaturen. Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther freut’s.
Thomas Becker |
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Frischer Schnee für den Olympiaberg: Am Freitag wurden 2000 Kubikmeter Schnee aus Reit im Winkl für den Ski-Weltcup in München angeliefert.
dapd Frischer Schnee für den Olympiaberg: Am Freitag wurden 2000 Kubikmeter Schnee aus Reit im Winkl für den Ski-Weltcup in München angeliefert.

MÜNCHEN Die Rettung kam in der Nacht auf Freitag. Zu einem Zeitpunkt, an dem man alles sein wollte, bloß nicht Pistenpräparierer am Olympiaberg. Heftigster Dauerregen, Sturmböen: Ungemütlicher geht nicht. Just in diesem Moment nahte die Erlösung: 40 Lkw-Fuhren Schnee aus Reit im Winkl. Ein paar Stunden später hoben die Pistenprüfer des Weltskiverbandes Fis die Daumen, und der Münchner Weltcup-Parallelslalom am Neujahrstag war gerettet.
Frühlingshafte Temperaturen hatten zuletzt die Austragung eines Weltcup-Rennens im Olympiapark fast unmöglich gemacht. Vier Tage vor dem Wettkampf kam nun aus dem Organisations-Container an der Strecke die erlösende Zusage der Fis. Organisations-Chef Frank Seipp sagte: „Es war ein echter Kraftakt, aber mit der Unterstützung aller Beteiligten ist es uns gelungen, eine Weltcup-taugliche Strecke zu bauen. Für den letzten Schliff sorgte ein Schnee-Import aus dem Chiemgau. Die Gemeinde Reit im Winkl hat uns mit ihrer Lieferung frischen Schnees wirklich tatkräftig und partnerschaftlich unterstützt.“ Olympiapark-Sprecher Arno Hartung scherzte gut gelaunt: „Auf der Winklmoos-Alm ist jetzt die Loipe kürzer geworden.“
Ist sie nicht. In Reit im Winkl kann man den Verlust der rund 2000 Kubikmeter Schnee gut verkraften. „Wir mussten nichts zusammenkratzen“, sagt Hans Schuster, der Leiter der Touristikinformation, „von Parkplätzen und der Schneeräumung im Ort haben wir Depots gebildet und mit unserer Beschneiungsanlage einen großen Haufen als Reserve aufgeschüttet.“
Den Kontakt zur Heimatgemeinde von Rosi Mittermaier stellte Stefan Schwarzbach her, der Geschäftsführer der Marketingabteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV). „Beim DSV weiß man, dass Reit im Winkl ein Schneeloch ist“, sagt Schuster, „wir sind früher oft eingesprungen, wenn ein Rennen ausgefallen ist. Zuletzt waren wir aber nicht mehr so oft der Retter.“
Diesmal schon. Ohne den weißen Schub aus dem Chiemgau hätte die Fis womöglich den Daumen gesenkt. „Sie haben lange getagt, überlegt, probiert“, sagte Olympiapark-Sprecher Hartung, „wir sind noch lange nicht fertig mit der Präparierung, aber die Fis meinte, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Entscheidend ist jetzt erst mal das grüne Licht vom Weltverband.“
Die Arbeiten können also weitergehen. Zu tun gibt’s noch genug. „Unsere Motivation, dem Publikum einen einzigartigen Weltcup zu bieten, ist sehr hoch“, sagte OK-Chef Seipp, „natürlich hoffen wir, dass die Münchner am Neujahrstag den Weg in den Olympiapark finden, um einen außergewöhnlichen Ski-Event zu erleben.“ Zwei der 32 Rennläufer haben schon den Daumen gehoben: „Ich Freude mich immer auf die Rennen in München“, sagte Maria Höfl-Riesch. Auch Kollege Felix Neureuther fiebert dem Event entgegen: „Ich Freude mich extrem.“

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