Renault ausgebremst: Hauptsponsor steigt aus

Finanzkonzern zieht sich zurück, Rennstall bangt um Fortbestand. Firma überwies 50 Millionen Euro pro Jahr.
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Wie geht es weiter? Renaults Zukunft ist nach dem Aussteig des Sponsors ungewiss.
dpa Wie geht es weiter? Renaults Zukunft ist nach dem Aussteig des Sponsors ungewiss.

AMSTERDAM - Finanzkonzern zieht sich zurück, Rennstall bangt um Fortbestand. Firma überwies 50 Millionen Euro pro Jahr.

Vollbremsung mit Ansage: Der niederländische Finanzkonzern ING steigt nach der kommenden Saison als Titelsponsor beim Formel-1-Rennstall Renault aus und stellt damit möglicherweise sogar die Zukunft des Teams infrage. Nachdem bereits das deutsche Werksteam BMW-Sauber auf die finanzielle Unterstützung des Schweizer Geldinstituts Crédit Suisse seit Anfang dieses Jahres als Sponsor verzichten muss, wird ING sein dreijähriges Engagement nicht verlängern. Dies gab das Unternehmen am Montag bekannt.

Um 40 Prozent wird die Bank- und Versicherungsanstalt seine Sponsorengelder schon in der kommenden Saison zurückschrauben. Aus der Mitteilung, die das Unternehmen am Montag auch auf seiner Homepage verbreitete, ging nicht eindeutig hervor, ob der Rennstall um den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso und Teamchef Flavio Briatore damit auf fast die Hälfte des Geldes durch ING verzichten muss. Das Unternehmen ist auch offizieller Sponsor der WM-Rennen in Australien, Belgien, Ungarn und der Türkei.

„Das ING-Engagement in der Formel 1 war unser erster weltweiter Sponsorenauftritt“, erklärte das in den Strudel der weltweiten Finanzkrise geratene Unternehmen, das im Zuge drastischer Maßnahmen 7000 Stellen streichen und insgesamt eine Milliarde Euro allein in diesem Jahr sparen will. Eine Umsatzsteigerung und eine Erhöhung der Markenbekanntheit, insbesondere in den Kernmärkten sei das Ziel gewesen. „In den vergangenen zwei Jahren hat ING dieses Ziel durch das Formel-1-Sponsoring erreicht.“ Die Markenbekanntheit sei von März 2007 bis November 2008 um 16 Prozent gestiegen, hieß es.

Laut einem Bericht des Magazin „Formula Money“ aus dem vergangenen Jahr soll ING jährlich umgerechnet 50,7 Millionen Euro seiner Formel- 1-Gelder in Höhe von insgesamt 67,1 Millionen Euro an das Renault- Team überwiesen haben. Die Formel 1 bleibe trotz des schlechten wirtschaftlichen Klimas ein wirkungsvolles Geschäftsinstrument, hieß es in der Mitteilung. Man habe die Partnerschaft mit Renault genossen. „Wir werden auch im letzten Jahr der Partnerschaft eng zusammenarbeiten.“ Auch wenn Formel-1-Chef Bernie Ecclestone immer wieder betont, dass ihm um die Zukunft der PS-Eliteklasse nicht bange ist, verschwinden die dunklen Wolken nicht. Nach dem Rückzug von Honda - ein Käufer ist auch rund sechs Wochen vor dem WM-Auftakt noch nicht gefunden – sprangen einzelne Sponsoren bei den Teams ab. In den USA formiert sich Medienberichten zwar für 2010 ein neuer Rennstall, doch für Teams wie Renault dürfte es immer schwieriger werden, öffentlich das trotz eines bislang einzigartigen Sparkures in der Formel 1 immer noch kostspielige Engagement zu rechtfertigen – zur Überwindung der Branchenkrise soll Renault drei Milliarden Euro staatliche Hilfe bekommen.

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