Red-Bull: Kein "Krieg" zwischen Vettel und Webber
LONDON - Gemeinsames Grillen statt «Bürgerkrieg»: Im Konkurrenzkampf der Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber hat Teamchef Christian Horner Medienberichte über ein Zerwürfnis seiner Fahrer zurückgewiesen.
Beide Red-Bull-Piloten hätten nach dem von Webber gewonnen Rennen von Silverstone am 11. Juli an einer Grillparty für das ganze Team teilgenommen. «Wir haben alle 'American Pie' zusammen gesungen - schrecklich schief», sagte Horner der Boulevardzeitung «The Sun». «Mark hat einen Vertrag bis Ende 2011. Es kann keine Rede davon sein, dass er uns verlässt oder die Nummer Zwei im Team ist.»
Die Entscheidung vom Rennwochenende, Vettel Webber vorzuziehen, sei allein deshalb gefallen, weil der 23 Jahre alte Deutsche zu dem Zeitpunkt im Meisterschaftsrennen besser positioniert gewesen sei als der Australier. «Wenn wir in Hockenheim in einer ähnlichen Lage sind, hätte Mark die Priorität, weil er nun vorne liegt», so Horner weiter.
Gegenüber dem Boulevardblatt «Daily Mail» äußerte der Red-Bull-Teamchef zugleich Verständnis für Webbers nach dem Rennen geäußerten Unmut: «Ich kann Marks Frustration verstehen. Ich hatte keine Gelegenheit, ihm die Gründe zu erklären.» Noch am 12. Juli hatte das Blatt von einem «Bürgerkrieg bei Red Bull» geschrieben.
Der Führende in der Weltmeisterschaft, der Brite Lewis Hamilton (McLaren), sah angesichts der teaminternen Auseinandersetzungen bei der Konkurrenz den Vorteil für sich und seinen Teamkollegen Jenson Button: «Wir haben mehr Harmonie im Team. Deshalb liegen wir in den Wertungen vorn», sagte Hamilton der «Sun».
Der frühere Formel-1-Fahrer David Coulthard kritisierte Horner derweil in einem Beitrag für die Zeitung «Daily Telegraph» dafür, die Teampolitik zuvor nicht klar ausgesprochen zu haben. Dennoch sei Horner sicher fähig, nun alles wieder zu kitten. Die Strategie von Webber, seinen Unmut so deutlich und öffentlich zu äußern, um den Rennstall zu beschämen und zu einem Verhaltenswechsel zu zwingen, sei aber riskant: «Wenn das schiefgeht, könnte das Verhältnis im Team irreparablen Schaden erleiden.» (dpa)