Raus mit den Latten: Kräftige Schneefälle in den Alpen
München - Mitte Januar ist der Winter endlich richtig angekommen. Kräftige Schneefälle gab es nicht mehr nur in den Westalpen, sondern auch in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und in großen Teilen Süddeutschlands. Die gute Nachricht: Mit Schneefall und Kälte ist es noch lange nicht vorbei! Vor allem in Deutschland und an den nördlichen Alpenausläufern sind bis zum Wochenende noch einige Neuschneezentimeter zu erwarten.
Skitourengeher und Freerider sollten derzeit allerdings noch größtmögliche Vorsicht walten lassen: Die Schneefälle der letzten Tage waren mit viel Wind verbunden und so können sich mächtige Triebschneeansammlungen gebildet haben. Die Lawinenlageberichte sprechen vor allem oberhalb der Baumgrenze von erheblicher Gefahr.
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Neuschnee in Süddeutschland
Besonders in Süddeutschland hat nun der Winter wieder endgültig Einzug gehalten. Konstant kalte Temperaturen und Schneefälle sind ein Segen für die Skigebiete. Einige Bergbahnen-Betreiber freuten sich auch in den letzten 24 Stunden noch über frischen Schnee. Unter anderem Balderschwang (20cm), die Zugspitze (15cm) oder auch Roßfeld (10cm) meldeten deutliche Neuschneezuwächse.
Auch in Ostdeutschland sind endlich winterliche Verhältnisse eingekehrt und Skigebiete wie Oberhof oder die SkiArena Eibenstock in Sachsen konnten einige Zentimeter Neuschnee vermelden. Insgesamt durften sich die Wintersportler in den letzten Tagen gerade in einigen bayerischen Gebieten über reichlich frischen Powder freuen. Zum Beispiel Fellhorn-Kanzelwand (60cm), Ofterschwang (40cm) und Grasgehren (35cm) können nun mit tollen Bedingungen glänzen. Auf dem Nebelhorn beträgt die Schneehöhe nun 65cm und es sind acht Pistenkilometer befahrbar. Auch im Schwarzwald, wo zum Beispiel der Feldberg viel Neuschnee abbekam, im Harz oder im Sauerland starten nun noch mehr Skigebiete in den Winter.
In Willingen im Sauerland hoffen die Liftbetreiber, an diesem Wochenende die Liftanlagen in Betrieb nehmen zu können. Gesichert ist dies allerdings noch nicht. Auch Winterberg steht in den Startlöchern, in den kommenden Tagen wird zudem kräftig beschneit werden können. Die größte Schneehöhe in Deutschland hat übrigens die Zugspitze mit aktuell 180cm.
Österreich freut sich über tagelange Schneefälle
Auch in Österreich sparte Frau Holle nicht mit reichlich Neuschnee und noch in der letzten Nacht ist einiges dazugekommen. Hochficht Böhmerwald mit 30cm ist der Spitzenreiter der letzten 24 Stunden, doch auch St. Anton am Arlberg (15cm), Ischgl (10cm), die Nordkettenbahn in Innsbruck (5cm) oder St. Johann in Tirol (3cm) sind unter den Skigebieten mit neuem Schnee. Teilweise gab es nun schon mindestens drei Tage hintereinander gute Schneefälle in einigen Regionen und das lässt das Herz der Skifahrer natürlich höher schlagen. Im Kleinwalsertal zum Beispiel fielen insgesamt 60cm Neuschnee und dort sind derzeit 9 Pistenkilometer befahrbar.
Auch in Obertauern (60cm), Silvretta Montafon (56cm), Zauchensee (49cm) oder auf dem Kitzsteinhorn (41cm) fiel einiges an Neuschnee. Einige kleinere Gebiete sind aktuell immer noch geschlossen, werden aber so schnell wie möglich mit dem Skibetrieb starten. Die größte Schneehöhe in Österreich findet ihr aktuell auf dem Kaunertaler Gletscher mit 249cm. Sölden (194cm) und die Tiroler Zugspitz Arena (180cm) folgen dahinter und haben auch mächtig viel frischen Schnee dazubekommen.
Frischer Powder in der Schweiz
Die Schweiz konnte ebenfalls mit reichlich Neuschnee aufwarten. Noch über Nacht wurden einige Resorts mit bis zu 20cm frischem Powder versorgt. Elm, Habkern und Melchsee-Frutt meldeten allesamt 15 oder gar 20cm Neuschnee. Teilweise waren Skigebiete in der Schweiz – vor allem im Wallis - dabei, die fast einen Meter Neuschnee insgesamt bekamen in den letzten Tagen. La Fouly, Anzere oder auch Verbier mit 62cm konnten sich freuen. In Verbier beträgt die Schneehöhe nun 205cm und es sind alle 177 Pistenkilometer befahrbar. Die größte Schneehöhe in der Schweiz hat aktuell Crans Montana vorzuweisen mit 280cm gefolgt von Anzere mit 230cm. Insgesamt sind die Schneehöhen deutlich nach oben geschnellt nach dem ganzen Schneefall in den letzten Tagen.
Über einen Meter Neuschnee in Frankreich
Unglaubliche Neuschneemengen kamen in den letzten sieben Tagen in Frankreich zusammen.
In Ste Foy Tarentaise und Val Thorens wurden fast 140cm Neuschnee gemeldet, weitere Gebiete wie La Plagne, Val d'Isère oder Flaine bekamen ebenfalls mehr als einen Meter frischen Schnee. Selbst in den letzten 24 Stunden schneite es noch kräftig, so dass zum Beispiel Méribel und Brides les Baines 30cm Schneefall bekamen.
Aufgrund starker Windeinflüsse und den enormen Schneemengen herrscht derzeit vor allem in den Westalpen eine kritische Lawinensituation.
Ein Drama spielte sich gestern in Les Deux Alpes ab, als ein Lehrer mit einer Schülergruppe in einen gesperrten Hang einfuhr und sich eine Lawine löste. Zwei Schüler starben, ein dritter Skifahrer, der nicht zur Gruppe gehörte, ließ ebenfalls sein Leben.
Die größte Schneehöhe in Frankreich findet ihr derzeit in Orelle mit 250cm, dahinter folgen Bonneval sur Arc mit 230cm und Val Thorens mit 220cm.
Mit etwas Verspätung: Neuschnee erreicht Italien
Die Südalpen sind in diesem Winter bisher nicht so verwöhnt wie in den letzten Jahren, wenn es um Schneefälle geht.
Diese Woche dumpte es aber auch hier stark. Im Aostatal war ein knapper Meter Neuschnee zu melden, in Cervinia traf nach starken Schneefällen eine riesige Lawine den Ort, zum Glück ging alles glimpflich aus. In Bormio und Madonna di Campiglio kamen auf eine schwache Grundlage endlich Schneemengen von 70-80cm obendrauf, so dass man weitere Lifte und Pisten öffnen kann. Die größten Schneehöhen in Italien: Cervinia (230cm), Courmayeur (180cm), Arabba Marmolada (130cm)
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Wetter- und Schneevorhersage: Schneefall in ganz Deutschland
Freude bei allen Wintersportlern: Es ist und bleibt winterlich! Während die Ostalpen heute etwas Wetterberuhigung erfahren und sich von den Schneefällen erholen können, ist es in den Westalpen weiter kalt, sehr windig und niederschlagsreich. In Frankreich und der Westschweiz fallen vom Donnerstag bis Freitag in Nord- und Weststaulagen 20-30cm Neuschnee.
Deutschland ist heute zweigeteilt mit zumeist freundlichem Wetter im Süden und nasskaltem im Norden. Zum Freitag strömt dann kalte und feuchte Luften von Norden nach Mitteleuropa.
Das heißt: Schneefall in ganz Deutschland, langsam breitet er sich auf die Nordalpen aus. Am Alpenhauptkamm gibt es eher wenig Niederschlag, aber bedecktes und windiges Wetter. Es wird bitterkalt: Bis zu -20 Grad zum Ende des Wochenendes und Beginn der kommenden Woche werden keine Ausnahme sein. Gute Aussichten für alle Skigebiete, die künstlich beschneien können: Bei Dauerfrost wird man viel Schnee produzieren können und zudem vielleicht auch noch einige Zentimeter natürlichen Schnee bekommen.
Weitere Informationen unter www.skiinfo.de
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