Raketenstart in Egmating
EGMATING Ulrich starrte auf die Uhr. „10.56 Uhr – noch vier Minuten!“. Frank fragte: „Hört man denn von hier den Schuss?“. Denn die beiden Teilnehmer der MUNICH GOLF MASTERS 2014 standen weit entfernt vom Clubhaus. Und es war Kanonenstart angesagt. Diese Form bedeutet: An jedem Loch der 18 Spielbahnen stehen vier Spieler(innen). Und wenn ein Böller abgefeuert wird, beginnt an allen 18 Löchern gleichzeitig das Turnier. Frank fand die Lösung: „Und wenn wir nichts hören, dann richten wir uns einfach nach den Kirchenglocken von Egmating!“.
Doch zur offiziellen Startzeit Punkt 11 Uhr schließlich: Kein Kanonenschuss. Aber drei Leuchtraketen! Die laut vernehmlich über die Anlage zischten. Und somit war die Jagd eröffnet – die Jagd auf das rote Jackett! Welches der Sieger des September-Finales der MUNICH GOLF MASTERS 2014 erhalten wird, verbunden mit dem Titel Münchner Meister.
Doch jetzt war noch Mai, der letzte Tag des Monats, mit dem ersten Turnier der Serie. Noch ehe die dritte der drei Raketen erlosch, begannen bereits die ersten der 108 Spieler und Spielerinnen abzuschlagen. Sich auf den fabelhaft gemähten Fairways des GC Schloss Egmating den Weg zu den Greens zu bahnen. Einzulochen und zu jubeln. Oder zu fluchen. Denn die Roughs des wunderschönen Platzes im Parkland-Stil forderten alles. Wer dort landete, hatte teuflische Probleme zu lösen: Spannung hoch drei!
„Der Platz war super, in einem ganz tollen Pflegezustand. Und ganz besonders schön präsentierten sich die Greens!“ Sagte hinterher Michael Reithmayer vom GC Beuerberg, der Tagessieger mit 29 Brutto-Punkten. Seit zwölf Jahren schwingt der Handicap-3,7-Bayer den Schläger. „Ich bin seit hundert Jahren AZ-Abonnent“, so Reithmayer (50), „und als ich von den MUNICH GOLF MASTERS las, habe ich mich sofort für alle fünf Turniere angemeldet!“
Mit seinem Triumph von Egmating ist er bereits für das Finale am 5. September auf Gut Häusern qualifiziert – ebenso wie die Damen-Gewinnerin Gundula Krause (26 Brutto-Punkte) vom GC München Eichenried und wie Stephan Thury und Peter Beller (beide GC Schloss Egmating) sowie Stefan Schleicher (GC Wilder Kaiser Tirol), welche in den drei Netto-Klassen siegten. Der Brutto-King und die Brutto-Queen gewannen einen ganz besonderen Preis: Demnächst neun Löcher spielen mit den Golf-Stars Tino Schuster und Felix Lubenau! Gestiftet hatte diese sportliche Delikatesse Christian Lederer vom Deutschen Bio-Fond. Die Netto-Ersten und -Zweiten erhielten Bags und Schläger von Wilson. „Der Club hat uns einen phantastischen Platz hergerichtet!“, dankte AZ-Anzeigenleiter Horst Rettig bei der Siegerehrung dem Club. „Und wir Freude uns sehr, dass es so ein wunderbarer Auftakt wurde mit so vielen engagierten Golfern auf einem derart hohen Niveau.“
Viele drivten, pitchten und putteten bereits in kurzen Hosen. Und einer mit Hand-Schiene. Er hatte sich tags zuvor verletzt und hätte seine Teilnahme aus Vernunftgründen eigentlich absagen müssen. „Aber ich wollte bei diesem AZ-Turnier und auf diesem super Platz unbedingt dabei sein!“. Der Spieler zog deshalb die Meldung nicht zurück, sondern quälte sich 4:50 Stunden lang unter heftigsten Handgelenkschmerzen über den Platz. Wurde natürlich Letzter. Mit einer Punktzahl, die derart minimal aus fiel, dass viele Golfer ihre Score-Karte zerrissen hätten. Nicht jedoch er. Der damit bewies, dass die MUNICH GOLF MASTERS auch jenseits des Sieges wahren Sportsgeist atmen. Und damit genau jenen Spirit besitzen, für den sie ins Leben gerufen wurden.
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