Quali im Wasser: Regen bremst Vettel

Sebastian Vettel übte sich zum Scherz im Trockenschwimmen, in der Boxengasse spielten sie mit Modellschiffchen: Die Formel-1-Qualifikation zum Großen Preis von Japan ist dem Dauerregen von Suzuka zum Opfer gefallen. Der 5,807 Kilometer lange Suzuka Circuit stand völlig unter Wasser.
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Sebastian Vettel informiert sich in der Boxengasse über die Wetterverhältnisse.
dpa Sebastian Vettel informiert sich in der Boxengasse über die Wetterverhältnisse.

SUZUKA - Sebastian Vettel übte sich zum Scherz im Trockenschwimmen, in der Boxengasse spielten sie mit Modellschiffchen: Die Formel-1-Qualifikation zum Großen Preis von Japan ist dem Dauerregen von Suzuka zum Opfer gefallen. Der 5,807 Kilometer lange Suzuka Circuit stand völlig unter Wasser.

«Man ist dann mehr Passagier als Fahrer, der das Auto kontrolliert», sagte Vettel. Die K.o.-Ausscheidung um die Startplätze für das viertletzte Saisonrennen soll am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr Ortszeit (03.00 Uhr MESZ) nachgeholt werden. «Das Geheimnis ist, ausgeruht in den Tag zu starten», betonte Vettel und kündigte an, entsprechend früh ins Bett zu gehen. Denn fünf Stunden nach dem Ausscheidungsfahren steht ja noch das Rennen auf dem Programm.

Hamilton startet weit hinter Vettel

Eine gute Nachricht gab es vor dem Einschlafen aber noch für Vettel. Der als WM-Dritter nur einen Zähler vor ihm platzierte McLaren-Pilot Lewis Hamilton muss wegen eines Getriebewechsels fünf Plätze weiter hinten starten. Für den Briten ein weiterer Rückschlag nach zuletzt zwei Ausfällen in Serie.

Das Öldruckproblem hatten die McLaren-Ingenieure schon beim Abschlusstraining festgestellt, das ebenfalls ins Wasser gefallen war. Wegen der Wolkenbrüche wurde später der Beginn der Qualifikation um jeweils eine halbe Stunde verschoben. Zu lange hinauszögern konnte die Rennleitung das Qualifying aber so einfach nicht. Zwei Stunden nach der Verkündung war es bereits finster im Land des Lächelns.

Schumi fuhr vor 6 Jahre auf die Pole - nach einer Taifun-Warnung

Vor sechs Jahren wurde die Qualifikation wegen einer Warnung vor dem Taifun «Ma on» gestrichen. Am Rennsonntag holte sich Rekordchampion Michael Schumacher dann die Pole und anschließend den Sieg. «Es war ein bisschen spaßiger damals, weil wir ganz frei hatten», erinnerte sich der mittlerweile 41-Jährige an Suzuka 2004.

Damals mussten die Piloten nicht wie diesmal in der Box ausharren und warten, bis das Qualifying auf Sonntag verschoben wurde. Sollte die Qualifikation dann aber gänzlich ausfallen, entscheiden die Rennkommissare neu über den weiteren Verlauf des jetzt schon chaotischen Grand-Prix-Wochenendes, an dem diesmal allein der Regen schuld war.

Je mehr jetzt runterkommt, desto weniger bleibt davon übrig

Spätestens am Sonntagnachmittag soll es zumindest trocken sein. «Je mehr jetzt runterkommt, desto weniger kann ja übrig bleiben», meinte der WM-Vierte Vettel und rätselte angesichts des Dauerregens: «Ich weiß nicht, wo das ganze Zeug herkommt.»

Bereits beim Training am Samstagmorgen hatten fast alle Piloten um den deutschen WM-Anwärter im Red Bull auf eine gezeitete Runde verzichtet. Lediglich Jaime Alguersuari aus Spanien im Toro Rosso und Timo Glock im Virgin hatten sich für eine Runde unter vermeintlichen Rennbedingungen entschieden. Der Wersauer war über eine halbe Minute langsamer als Vettel am Freitag, als der Heppenheimer im Red Bull bei trockenen Bedingungen noch die Trainingsbestzeit aufgestellt hatte.

Die Zuschauer versteckten sich unter Schirmen oder Regencapes. Durch die Boxengasse jagten die Mechaniker Modellschiffchen und selbst gebastelte Flöße. Der Wersauer Timo Glock spielte in der Virgin-Garage mit seinen Mechanikern Karten. Und Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer wurde zum meistbeschäftigten Fahrer am Nachmittag.

Anders als bei der Marathon-Qualifikation im vergangenen Jahr in Sao Paulo, die nach fast drei Stunden ein Ende gefunden hatte, wurde die Strecke diesmal erst gar nicht freigegeben. Damit kommt auf die fünf WM-Kandidaten um Vettel und die weiteren Piloten sowie ihre Crews an diesem Sonntag eine Doppelschicht zu.

Für Vettel geht es beim viertletzten Saisonrennen darum, den 21-Punkte-Rückstand auf Teamkollege Mark Webber zu verringern und sich in der WM-Wertung von Platz vier aus weiter nach vorn zu arbeiten. Derzeit hat der Heppenheimer 181 Punkte, einen weniger als der drittplatzierte Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes (182). Zweiter ist Ferrari-Star Fernando Alonso. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien hat nach zwei Siegen nacheinander nur noch elf Zähler weniger als Webber. Chancen im WM-Kampf hat auf Platz fünf auch noch Titelverteidiger Jenson Button im zweiten McLaren-Mercedes (177).

dpa

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