Prothesen- Streit: Beucher unterstützt Popow
Im Prothesenstreit zwischen Wojtek Czyz und Heinrich Popow hat DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher 100-m-Paralympics-Sieger Popow vom Vorwurf des Techno-Dopings entlastet.
London - Der Chef des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) Friedhelm Julius Beucher hat die Vorwürfe zurückgewiesen: „Die sachliche Grundlage ist nicht gegeben“.
Laut Hersteller sei die Prothese frei zugänglich und verkäuflich, sagte der 66-Jährige. Das Internationale Paralympische Komitee IPC habe die Prothese zudem zugelassen.
Der viermalige Paralympics-Champion Czyz (Kaiserslautern) hatte dem linksseitig oberschenkelamputierten Popow (Leverkusen) vorgeworfen, eine Prothese zu verwenden, die nicht allen Athleten zugänglich sei. Popow stritt die Vorwürfe vehement ab.
Czyz, der am Freitagabend im 100-m-Finale hinter Popow und dem Australier Scott Reardon Dritter wurde, droht wegen dieses Vorfalls aber keine Strafe. „Es gibt im DBS keinen Maulkorberlass“, sagte Beucher. Er stellte aber auch klar, dass es für die Äußerungen der Athleten „nicht immer Beifall“ gebe und der DBS es nicht gerne sehe, wenn zwei Athleten aufeinander losgingen. Dennoch sei der Streit nur ein „Streiflicht.“ „Die Botschaft der Paralympics war die Leistung der Athleten“, sagte Beucher.
Trotz allem ist die Angelegenheit noch nicht ausgeräumt. „Um das nicht im Raum stehen zu lassen, wird es noch ein Gespräch mit den beiden geben“, sagte Karl Quade, der deutsche Chef de Mission.
Popow und Czyz hatten in London gemeinsam Bronze in der Staffel gewonnen, zudem gewann Czyz Silber im Weitsprung und Popow Bronze über 200 m.
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